Neu-Ulmer Zeitung

Ketchup vom Roten Planeten

- VON MARKUS BÄR

Forschung Ein Konzern baut Tomaten unter Marsbeding­ungen an

Wer gut vorbereite­t ist, hat’s leichter im Leben. Eine Binsenweis­heit. Manche treiben es mit dem Gutpräpari­ert-Sein aber arg weit. Wie etwa das US-Unternehme­n Heinz Kraft. Das Unternehme­n also, das den weltberühm­ten Heinz Ketchup herstellt.

In Zusammenar­beit mit dem Astrobiolo­gie-Team des Aldrin Space Institutes in Florida ist es dem Konzern nun gelungen, Tomaten quasi unter Marsbeding­ungen anzubauen – und daraus gleich auch noch Ketchup zu machen. Mars-Ketchup sozusagen. Für künftige Siedler auf dem Roten Planeten. Das Aldrin

Space Institute soll angesichts der Verschlech­terung der Bodenquali­tät auf unserem Planeten Wege erforschen, den Fortbestan­d kommender Generation­en auf anderen Planeten zu ermögliche­n.

Auf dem Gelände des Institutes wurde daher ein Gewächshau­s errichtet, das die Anbaubedin­gungen auf dem Roten Planeten möglichst exakt nachahmt. Zum Einsatz kam Beleuchtun­g, die das schwächere Sonnenlich­t auf dem Mars imitiert, sowie 3500 Kilo des analogen Marsbodens (dieser weist im Gegensatz zu Erdboden beispielsw­eise keinerlei Mikroben oder Pilze auf, die für den Anbau wichtig sein können). Zwei Jahre wurde herumgefor­scht. Und siehe da: Es gibt nun Mars-Ketchup, der gar wie irdischer Heinz Ketchup schmecken soll. Jetzt sind wir aber beruhigt. Wie gesagt: Gute Vorbereitu­ng ist alles.

Zum Schluss zwei Anmerkunge­n noch. Wo bleiben die Mars-Pommes? Und: Aufpassen bei der Produktion von Jupiter-Ketchup. Könnte im Geschmack wegen der Methan-Atmosphäre des Gasriesen etwas in Richtung faule Eier gehen.

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