Dardais Schicksal hängt am FCA
Bundesliga In der Vergangenheit erwies sich der FC Augsburg als Trainerkiller. Gegen Hertha BSC könnte sich Geschichte wiederholen
Augsburg Nicht jedes Mitglied in der Bundesliga wird gleich gesehen. Begründen lässt sich das in finanzieller Potenz, Tradition, Rahmenbedingungen, Dauer der Ligazugehörigkeit oder allgemeiner Beliebtheit. Entsprechend gibt es die ganz Großen, die Klubs aus München, Dortmund oder Leipzig, und die ganz Kleinen, die Vertreter aus Fürth, Bielefeld oder Bochum. Der FC Augsburg hat in einem Jahrzehnt der Erstklassigkeit an Gewicht gewonnen, ist ein Mittelklasseklub, also weder klein noch groß.
An diesem Wochenende trifft die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl auf
Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Nach genannten Kriterien empfängt ein eher Größerer einen eher Kleineren. So sieht es auch Weinzierl, wenn er über die Berliner spricht: „Sie haben viel investiert, haben viel Geld und haben riesige Ambitionen.“Zugleich räumt er aber ein: „Das wird am Samstag nicht entscheidend sein, sondern die Leistung.“
Die Hertha, der selbsternannte „Big City Club“, denkt groß und sieht sich aus einem gewissen Selbstverständnis heraus im europäischen Wettbewerb. Dabei helfen sollte das viele Geld von Investor Lars Windhorst. Seine 374 Millionen Euro, die der Geschäftsmann seit 2019 in den Berliner Bundesligisten gesteckt hat, wurden aber alles andere als zielführend eingesetzt. Vergleiche mit dem geldverschlingenden
Flughafen BER liegen nahe. Statt durchzustarten befindet sich Hertha BSC im Abstiegskampf. Als 14. einen Platz und einen Punkt vor dem FCA. Nach der Derbyniederlage gegen Union (0:2) ist die Begegnung mit dem FCA für Trainer Pal Dardai schicksalsträchtig. Selbst ein Unentschieden könnte den 45-Jährigen seinen Arbeitsplatz kosten.
Nicht zum ersten Mal könnten Verantwortliche das Resultat gegen den FCA zum Anlass nehmen, die Besetzung ihres Übungsleiters zu überdenken. In Stuttgart war das schon öfter der Fall, ebenso in Bremen oder Ingolstadt. Letztmals, wie passend, nach einem Spiel gegen Hertha BSC. Dem nicht genug jährt sich diese Entlassung. Die Berliner trennten sich genau vor zwei Jahren, also am 27. November 2019, vom damaligen Coach Ante Covic. Geschichte könnte sich wiederholen.
Foto: td