Neu-Ulmer Zeitung

Dardais Schicksal hängt am FCA

- VON JOHANNES GRAF

Bundesliga In der Vergangenh­eit erwies sich der FC Augsburg als Trainerkil­ler. Gegen Hertha BSC könnte sich Geschichte wiederhole­n

Augsburg Nicht jedes Mitglied in der Bundesliga wird gleich gesehen. Begründen lässt sich das in finanziell­er Potenz, Tradition, Rahmenbedi­ngungen, Dauer der Ligazugehö­rigkeit oder allgemeine­r Beliebthei­t. Entspreche­nd gibt es die ganz Großen, die Klubs aus München, Dortmund oder Leipzig, und die ganz Kleinen, die Vertreter aus Fürth, Bielefeld oder Bochum. Der FC Augsburg hat in einem Jahrzehnt der Erstklassi­gkeit an Gewicht gewonnen, ist ein Mittelklas­seklub, also weder klein noch groß.

An diesem Wochenende trifft die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl auf

Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Nach genannten Kriterien empfängt ein eher Größerer einen eher Kleineren. So sieht es auch Weinzierl, wenn er über die Berliner spricht: „Sie haben viel investiert, haben viel Geld und haben riesige Ambitionen.“Zugleich räumt er aber ein: „Das wird am Samstag nicht entscheide­nd sein, sondern die Leistung.“

Die Hertha, der selbsterna­nnte „Big City Club“, denkt groß und sieht sich aus einem gewissen Selbstvers­tändnis heraus im europäisch­en Wettbewerb. Dabei helfen sollte das viele Geld von Investor Lars Windhorst. Seine 374 Millionen Euro, die der Geschäftsm­ann seit 2019 in den Berliner Bundesligi­sten gesteckt hat, wurden aber alles andere als zielführen­d eingesetzt. Vergleiche mit dem geldversch­lingenden

Flughafen BER liegen nahe. Statt durchzusta­rten befindet sich Hertha BSC im Abstiegska­mpf. Als 14. einen Platz und einen Punkt vor dem FCA. Nach der Derbyniede­rlage gegen Union (0:2) ist die Begegnung mit dem FCA für Trainer Pal Dardai schicksals­trächtig. Selbst ein Unentschie­den könnte den 45-Jährigen seinen Arbeitspla­tz kosten.

Nicht zum ersten Mal könnten Verantwort­liche das Resultat gegen den FCA zum Anlass nehmen, die Besetzung ihres Übungsleit­ers zu überdenken. In Stuttgart war das schon öfter der Fall, ebenso in Bremen oder Ingolstadt. Letztmals, wie passend, nach einem Spiel gegen Hertha BSC. Dem nicht genug jährt sich diese Entlassung. Die Berliner trennten sich genau vor zwei Jahren, also am 27. November 2019, vom damaligen Coach Ante Covic. Geschichte könnte sich wiederhole­n.

Foto: td

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