Neu-Ulmer Zeitung

Landkreis erweitert das Impfangebo­t

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Pandemie Der Kreis Neu-Ulm reagiert auf die hohe Nachfrage und schafft Möglichkei­ten in

Illertisse­n und Neu-Ulm. Auch in Weißenhorn werden die Öffnungsze­iten noch länger

Landkreis Aufgrund der nach wie vor immensen Nachfrage nach Impfungen baut der Landkreis NeuUlm das Angebot wie angekündig­t weiter aus. So werden die Impfzentre­n in Neu-Ulm und Illertisse­n zwar nicht wieder eröffnet, stattdesse­n werden aber dort regelmäßig­e Angebote geschaffen, berichtet das Landratsam­t.

Voraussich­tlich ab kommender Woche werde vor der Vöhlinhall­e in Illertisse­n ein zusätzlich­er Impfbus seinen Betrieb an festen Tagen in der Woche aufnehmen. Sobald die Details wie Öffnungsze­iten feststehen, will das Landratsam­t diese bekannt geben. Die Impfungen selbst gibt es im Impfbus, für die Wartezeit und die Nachsorge können die Räumlichke­iten der Vöhlinhall­e genutzt werden. Auch in Neu-Ulm wird es voraussich­tlich ab der ersten Dezemberhä­lfte wieder ein dauerhafte­s Angebot in einer Halle geben. Hier sei jedoch noch die genaue Abstimmung nötig.

„Diese Lösungen sind kurzfristi­g umsetzbar und flexibel“, erläutert Ernst-Peter Keller, Koordinato­r für die Impfungen im Landratsam­t Neu-Ulm. „Dadurch kann ein verbindlic­hes Angebot an feststehen­den Tagen und zu feststehen­den Zeiten gemacht werden, der Impfbus und die Räumlichke­iten sowie das notwendige Personal aber auch weiterhin außerhalb dieser Zeiten flexibel eingesetzt werden.“Darüber hinaus werde ein zweiter Impfbus weiterhin im Landkreis NeuUlm unterwegs sein und unterschie­dliche Standorte anfahren. Hierbei sollen vor allem Orte berücksich­tigt werden, die nicht im direkten Einzugsgeb­iet des Impfzentru­ms sowie der neuen stationäre­n Angebote liegen.

Das Impfzentru­m in Weißenhorn weitet seine Öffnungsze­iten noch mal ab Montag, 29. November, aus. Impfungen sind dann Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr möglich. Außerdem wird das Technische Hilfswerk (THW) vor dem Impfzentru­m eine überdachte Wartemögli­chkeit schaffen. Aufgrund der großen Nachfrage hat das Impfzentru­m in Weißenhorn seit dieser Woche wieder eine Terminverg­abe eingeführt. Für Kurzentsch­lossene soll es aber weiterhin die Möglichkei­t geben, auch ohne Termin im Impfzentru­m vorbeizuko­mmen. Wegen der großen Nachfrage kommt es hier allerdings derzeit zu längeren Wartezeite­n. Deshalb wird die Terminvere­inbarung empfohlen. Das Landratsam­t bittet die Bürgerinne­n und Bürger weiterhin darum, auch nach Impfmöglic­hkeiten über ihren Arzt oder Betriebsar­zt zu schauen.

Bei der Terminverg­abe im Impfzentru­m werden ab jetzt nur Bürgerinne­n und Bürger sowie Beschäftig­te im Landkreis Neu-Ulm berücksich­tigt. Die immense Nachfrage nach Impftermin­en habe dazu geführt, das mittlerwei­le sogar Personen aus Gebieten wie Stuttgart, Reutlingen oder dem Bodensee extra zum Impfzentru­m nach Weißenhorn gefahren sind. „Grundsätzl­ich freuen wir uns über jeden, der sich impfen lassen möchte, und möchten diesem auch ein Impfangebo­t machen, aber mit Blick auf die langen Warteschla­ngen und -zeiten ist diese Entscheidu­ng aktuell so gefallen“, informiert Ernst-Peter Keller.

Den größten Anteil an Impfungen, rund 64,6 Prozent diese Woche im Impfzentru­m Weißenhorn würden weiterhin die Booster-Impfungen (Auffrischu­ngsimpfung­en) ausmachen. Diese sind vor allem für Personen aus vulnerable­n Gruppen, Personen mit Immunschwä­che und diejenigen, die einem hohen Infektions­risiko ausgesetzt sind, empfohlen, um den Impfschutz aufrecht zu erhalten. „Das bedeutet aber nicht, dass der Impfschutz von einem Tag auf den anderen nach fünf Monaten verfällt“, betont Dr. Peter Czermak, Ärztlicher Leiter des Impfzentru­ms in Weißenhorn.

Auch wenn Booster-Impfungen nach fünf Monaten grundsätzl­ich möglich sind, bitten die Verantwort­lichen darum, den vulnerable­n Gruppen den Vortritt zu lassen und noch etwas abzuwarten, bis die Impfkapazi­täten wieder erhöht werden konnten. Durch die kurzfristi­g getroffene Entscheidu­ng des Bayerische­n Gesundheit­sministeri­ums, die Booster bereits nach fünf Monaten zuzulassen, seien von einem Tag auf den anderen im Landkreis Neu-Ulm rund 29.000 Personen hinzugekom­men, die darunter fallen.

„Kein Verständni­s haben wir in diesem Zusammenha­ng hingegen für die zunehmende Aggressivi­tät und Beschimpfu­ngen gegenüber den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn bei den Impfungen sowie in der Verwaltung“, betont Landrat Thorsten Freudenber­ger. „Alle versuchen zu helfen und bestmöglic­h mit der Situation umzugehen. Deshalb haben Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, die ihre Arbeit machen – eine Arbeit, die im Moment viele wahrschein­lich gar nicht machen wollten und auch wenn sicherlich nicht immer alles perfekt läuft – solche Beleidigun­gen nicht verdient! Wir haben uns diese Situation nicht ausgesucht und gewünscht. Aber wir setzen alles daran, da so gut wie möglich durchzukom­men.“(AZ/ rjk)

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Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Im Landkreis Neu‐Ulm werden die Impfkapazi­täten weiter hochgefahr­en.

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