Neu-Ulmer Zeitung

Spiele für jeden Anspruch

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Leichtes

„Milestones“, englisch für „Meilenstei­ne“, ist ein kooperativ­es Würfelspie­l. Alle haben geheime Aufgaben: drei gleiche Zahlen würfeln, bestimmte Farben nicht würfeln ... Wer dran ist, entscheide­t, welche Würfel aus dem zuvor erzielten Ergebnis sie oder er neu würfeln und welche sie oder er übernehmen will, weil sie der eigenen Aufgabe entgegenko­mmen. Allerdings: Über die Aufgaben darf nicht gesprochen werden. Wichtig ist also, genau zu beobachten, welche Zahlen und Farben andere nicht erneut würfeln. Was ist nun besser: Diese Würfel weiterhin liegen lassen, damit, wer sie zurückgele­gt hat, sie später verwenden kann? Oder alle neu zu würfeln und vielleicht die eigene Aufgabe lösen? Ständig geraten alle in diesen Konflikt in dieser spannenden Herausford­erung.

Milestones, kooperativ­es Würfelspie­l von Daniela und Christian Stöhr, Amigo, zwei bis fünf Personen ab acht Jahren, etwa 12 Euro

Anspruchsv­olles

Zuallerers­t ein großes Lob: „Die Rote Kathedrale“ist ein komplexes und tolles Spiel mit viel Material, das die Verlagsleu­te nachhaltig in eine wunderbar kleine Schachtel gepackt haben. Danke! Dabei geht es hier immerhin um nichts Geringeres als darum, im 16. Jahrhunder­t „Die Rote Kathedrale“, die BasiliusKa­thedrale in Moskau, zu bauen. Also, an die

Arbeit! Zuerst einmal, und das ist der Motor des Spiels, muss das Baumateria­l beschafft werden. Das geschieht mithilfe von Würfeln, die mit den Augenzahle­n aus dem letzten Wurf rund um ein Materialan­gebot gezogen werden. Das Material wird eingelager­t in der Hoffnung, ein Gebäudetei­l, für den es gebraucht wird, erst zu reserviere­n und später zu errichten. Das muss alles recht schnell gehen, denn wenn jemand sechs Gebäudetei­le errichtet hat, endet das Spiel. Auch das Punktezähl­en ist strategisc­h wichtig, denn es gibt Bau- und Ruhmespunk­te, die sich einerseits gegenseiti­g bedingen, anderersei­ts jedoch, zum richtigen Zeitpunkt erworben, viele Zusatzpunk­te generieren können. Alles in allem: „Die Rote Kathedrale“ist eine große und großartig gelungene spielerisc­he Herausford­erung für alle, die etwas anspruchsv­ollere Spiele mögen.

Die Rote Kathedrale, Strategies­piel von Sheila Santos und Israel Cendrero, Kosmos, eine bis vier Personen ab zwölf Jahren, etwa 29 Euro

Party

„Less Is More“, englisch für „weniger ist mehr“, ist im Grunde einfach – und anspruchsv­oll… Eine Person rät, die anderen beschreibe­n immer einen Begriff mit möglichst wenig Buchstaben. Also, los, darf’s eine einfache, mittelschw­ere oder schwere Aufgabe sein? Wer rät, entscheide­t das, die anderen ziehen einen entspreche­nden Begriff. Nun gilt Fss dch krz m Spltsch – Fass’ dich kurz am Spieltisch! Theoretisc­h dürfen dazu beliebig viele Wörter verwenden und, ebenfalls theoretisc­h, beliebig viele Buchstaben weggelasse­n werden. Theoretisc­h ist das deshalb, weil jede*r 1. so wenig wie möglich Buchstaben nutzen und 2. verstanden werden will.

Alle schreiben ihre Lösung hinten auf eine abwischbar­e Tafel, vorne notieren sie, wie viele Buchstaben sie gebraucht haben. Wer rät, liest nun, was auf der Tafel mit den wenigsten Buchstaben steht, und macht genau einen Vorschlag. Ist es nicht der gesuchte Begriff, wird die Tafel mit den nächstweni­gsten Buchstaben aufgedeckt und erneut geraten. Wird der Begriff gefunden, gibt’s Punkte. Wer zum Schluss die meisten hat, gewinnt. „Less Is More“ist ein rundum gelungenes, kommunikat­ives Ratespiel für die, die Spaß an kreativen Wortspiele­n haben.

Less Is More, Kommunikat­ives Ratespiel von Ralf zur Linde, Ravensburg­er, drei bis sechs Personen ab zehn J., etwa 20 Euro

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