Neu-Ulmer Zeitung

Zeit zum Zocken

- VON TANJA LIEBMANN‐DÉCOMBE

Geschenke Für alle, die als Nikolaus-Geschenk noch eine Kleinigkei­t suchen, haben wir allerlei lustige und knifflige Spiele ausprobier­t. Wer schnell reagiert, bluffen kann und ein gutes Gedächtnis hat, gewinnt

Es ist nicht mehr weit bis zum sechsten Dezember und somit rückt auch folgende Frage näher: Was soll in den Stiefel? Um nicht immer nur mit Mandarinen, Nüssen und Schokolade aufzuwarte­n, ist es gut, dass es Spiele-Neuheiten gibt, die handlich verpackt sind und unterhalts­ame Abwechslun­g bieten. Hier eine Auswahl für unterschie­dliche Geschmäcke­r und Altersgrup­pen.

● Für Zocker Wann zugreifen? Wann abwarten? Um diese Fragen geht es bei dem kleinen Kartenspie­l „Piratz“. Wer beginnt, darf eine Karte aufdecken und sie nehmen oder liegenlass­en und weiterzock­en. Auch nachfolgen­de Spieler dürfen dies tun – oder sich an der Auslage bedienen. Die Karten zeigen je ein bis vier gleich oder unterschie­dlich wertvolle Schätze. Cool ist: Liegen mehrere Karten mit gleichem Schatz-Symbol aus, dürfen alle „schatzglei­chen“Karten genommen werden. Allerdings: Wer zuschlägt, scheidet für die aktuelle Runde aus und muss mitunter zusehen, wie die Mitspieler womöglich noch fettere Beute abgreifen. Wie der Zufall es will, könnten diese aber auch Pech haben und nur eine Mini-Beute erhalten. Fazit: Ein Mini-Spiel für Zocker. Super!

» Piratz von Oliver Igelhaut, erschie‐ nen bei Igel Spiele. 2 bis 4 Spieler, ab 7 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 9 Euro.

● Für Reaktionss­chnelle Vor allen anderen keine Karten mehr zu haben – das ist das Ziel von „Tomato“. Wer mitmacht, sollte aufmerksam verfolgen, welche Karten die Mitspieler in die aufgeklapp­te Plastiktom­ate auf dem Tisch werfen und den richtigen Zeitpunkt abpassen, sich an der rasanten Karten-Ablage zu beteiligen. In jeder Hälfte der Tomate, die als Verpackung für das Spiel dient, liegt oben eine Karte. Als Folgekarte darf nur dann eine Handkarte eingeworfe­n werden, wenn sie um eins höher oder niedriger als die aktuell ausliegend­e Karte ist. Da die Karten Zahlen zwischen Eins und Zehn zeigen, klingt das einfach. Allerdings gelingt das rasche Ablegen nur den Allerschne­llsten. Fazit: Für Konzentrie­rte und Spieler, die Dusel beim KartenNach­ziehen haben.

» Tomato, erschienen bei Megableu/ Hutter Trade. 2 bis 6 Spieler, ab 6 Jah‐ ren, ca. 12 Euro.

● Für Tüftler An „Bunte Blätter“kann man verzweifel­n – oder es als geniale Herausford­erung betrachten. Worum es bei dem in einer kleinen Tüte verpackten Spiel geht? Nun, eine Aufgabenka­rte zeigt verschiede­ne Herbstblät­ter in einem vier auf vier Felder großen Raster. Jeder Spieler hat die gleichen Karten, auf denen je vier Blätter abgebildet sind. Um die Aufgabenka­rte zu bekommen, gilt es, die darauf gezeigte Anordnung mit den eigenen Karten so schnell wie möglich nachzulege­n. Kniffelig ist: Die Karten sind beidseitig bedruckt. Zudem müssen vier Karten als untere Ebene und die fünfte Karte auf diese Ebene gelegt werden. Fazit: Nicht ganz einfach – und ach, wie ärgerlich, wenn eigentlich alles passt und nur ein Blatt aus der Reihe tanzt.

» Bunte Blätter von Jean‐Claude Pellin und Jens Merkl, erschienen bei NSV. 2 bis 4 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 10 Minu‐ ten, ca. 4 Euro.

● Für Bluffer „Coyote“erinnert an den Spieleklas­siker „Mäxchen“. Hier wie dort müssen die Spieler reihum Zahlen sagen und als Regel gilt, dass der aktuelle Zahlenwert immer höher sein muss als der des Vorspieler­s. Um zu erspüren, ob und wie viel höher man tippen könnte, hilft bei „Coyote“ein Blick in die Runde. Vor jedem Spieler steht nämlich eine Karte, deren positiven oder negativen Wert nur die Mitspieler sehen. Herausford­ernd ist: Die Karten – die auch Sondereffe­kte haben können – ergeben addiert mit dem Wert einer geheim in der Mitte liegenden Karte den „Spielwert“. Wann ist dieser erreicht, wann geht der angesagte Wert darüber hinaus? Wer zweifelt an und riskiert damit, die Runde zu verlieren? Fazit: Prickelnd, packend, prima.

» Coyote von Spartaco Alberarell­i, er‐ schienen bei HeidelBÄR Games. 3 bis 6 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 20 Minu‐ ten, ca. 15 Euro.

● Für Gedächtnis­künstler Papagei, Flusspferd oder Zebra – diese Tiere gilt es bei „Oscar & Max“unter den verdeckt liegenden Spielstein­en zu erraten. Wer richtig tippt, darf den Stein behalten, wer falsch liegt, muss den Stein verdeckt auf das Dschungelb­rett in der Tischmitte setzen. Was sich im ersten Moment wie ein reines Glücksspie­l anhört, wird ziemlich herausford­ernd, wenn auf dem Dschungelb­rett der Turm aus Steinen wächst. Wer dann nämlich einen Stein mit einem Löwen aufdeckt, muss erraten, welches Tier ganz oben auf dem Turm liegt. Spieler, die sich gut gemerkt haben, welche Tiere nach und nach auf das Dschungelb­rett gesetzt wurden, können reiche Beute machen. Wer sammelt die meisten Tiere? Fazit: Ein gelungenes Merk- und Glücksspie­l mit tollen Holzsteine­n.

» Oscar & Max von Karin Hetling, er‐ schienen bei Djeco. 2 bis 4 Spieler, ab 4 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 16 Euro.

● Für Glückspilz­e „Pinguflip“ist ein süßes Lauf- und Würfelspie­l, bei dem die Spieler in die Rolle von Pinguinkin­dern schlüpfen. Ihr Ziel ist es, möglichst weit von Eisscholle zu Eisscholle zu hüpfen. Die Schollen sind im Kreis angeordnet. Ist eine Runde geschafft, winkt zur Belohnung ein Eis. Wer ergattert zuerst seine zweite Leckerei und erreicht vor allen anderen Mama Pinguin? Klasse ist, dass auf besonders gekennzeic­hneten Schollen Sonderakti­onen ausgeführt werden müssen. Zudem gilt es, jede Scholle, die verlassen wird, umzudrehen. So ändert sich die Positionie­rung der Aktionssym­bole, und wenn mehrere Sonderfeld­er geschickt hintereina­nder liegen, kann es coole Kettenreak­tionen geben. Fazit: Ein kleines Spiel für konzentrie­rte Glückspilz­e.

» Pinguflip von Kristin Dittmann, er‐ schienen bei Haba. 2 bis 4 Spieler, ab 5 Jahren, ca. 10 Minuten, ca. 5 Euro.

 ?? Foto: Liebmann‐Décombe ?? Spielen lenkt ab, ja macht in schwierige­n Corona‐Zeiten den Kopf frei. Gerade Kartenspie­le bringen jede Menge Spaß und eignen sich als Nikolaus‐Geschenk.
Foto: Liebmann‐Décombe Spielen lenkt ab, ja macht in schwierige­n Corona‐Zeiten den Kopf frei. Gerade Kartenspie­le bringen jede Menge Spaß und eignen sich als Nikolaus‐Geschenk.

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