84,99 Euro für ein Manschgerl
Es geht wieder los und es macht keinen Spaß. Der Quasi-Lockdown in Hotspotregionen zwingt erneut zu häuslicher Kreativität. Gibt es noch Ecken im Keller, die vergangenen Winter unbeachtet blieben? Lohnt es sich, den alten Schrank noch einmal zu durchforsten, um all jene Dinge, die seit Jahrzehnten dort aufbewahrt sind, ohne benutzt worden zu sein, rauszunehmen und dann doch wieder zurückzulegen? Mehr als ein paar Stunden therapeutisches Putzen und ein klein wenig Auffrischung von Erinnerungen springen da in aller Regel nicht raus – außer, man findet etwas, das sich völlig überraschend zu Geld machen lässt.
Eine Nachricht von diesem Wochenende jedenfalls zeigt, dass echte Schätze nicht unbedingt auf den ersten Blick als solche erkennbar sind: In Bayern ist ein staatliches Playmobil-Männchen des Landesamts für Umwelt zum Spekulationsobjekt für Onlinehändler geworden. Die eigentlich für die kostenlose Verteilung an Kinder gedachten Figuren finden sich auf eBay und anderen Webseiten für Preise zwischen 50 und über 80 Euro – pro Stück. Ein eBay-Verkäufer bewirbt die Figur mit den Worten: „RARITÄT: Playmobil 70620 Hochwasser Sondermodell Bayerische Wasserwirtschaft“. 84,99
Euro will er dafür haben.
Ob der Anbieter einen Käufer findet, der für das kleine PlastikManschgerl so viel Geld ausgibt, ist nicht bekannt. Im Universum der Sammler allerdings scheint nichts unmöglich. Also: Ruhig noch mal kramen in den alten Sachen und im Netz gegenchecken. Vielleicht springt ja etwas mehr raus als meditativer Zeitvertreib.