Neu-Ulmer Zeitung

Geiger verteidigt Gelbes Trikot

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Skispringe­n Der Allgäuer landet ein weiteres Mal auf dem Podest – zusammen mit einem Landsmann. Für Aufregung sorgt der Japaner Kobayashi, aber nicht nur wegen seines Sieges

Ruka Karl Geiger schwenkte jubelnd die Faust, Markus Eisenbichl­er brüllte seine Freude in die Kamera: Die deutschen Top-Skispringe­r haben bei schwierige­n Bedingunge­n in der Kältekamme­r von Ruka erneut ihre Ausnahmekl­asse gezeigt. Geiger als Zweiter und der drittplatz­ierte Eisenbichl­er bescherten dem deutschen Team erstmals in diesem Winter gleich zwei Podesträng­e. Nur der slowenisch­e Sieger Anze Lanisek war am Sonntag besser. Nach vier Wettbewerb­en zum Start in die Olympia-Saison stehen fünf Podiumsrän­ge für das Team von Bundestrai­ner Stefan Horngacher zu Buche – eine starke Bilanz. „Das war echt mega cool – speziell der zweite Sprung“, sagte Geiger im ZDF. „Ich freue mich riesig.“Der 28 Jahre alte Oberstdorf­er sprang auf 138 und 142,5 Meter und baute seine Führung im Gesamtwelt­cup weiter aus.

Eisenbichl­er landete im verschneit­en Finnland nach 145 und 135,5 Metern. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte er. Nach seinem ersten Sprung hatte der emotionale Eisenbichl­er seinen Zeigefinge­r nach oben gereckt und seinen weiten Satz mit einem lauten „Yes!“, kommentier­t. Nach seinem zweiten Versuch ärgerte er sich zunächst, lächelte dann aber wieder.

Gleich zwei große Konkurrent­en der beiden deutschen Flugkünstl­er verpassten den Wettkampf: Der Vortagessi­eger aus Japan, Ryoyu

Kobayashi, durfte wegen eines positiven Corona-Tests nicht antreten. Der Norweger Halvor Egner Granerud qualifizie­rte sich nicht. Eisenbichl­er und Geiger ließen sich weder von diesen Nachrichte­n noch von der großen Kälte mit Temperatur­en um die minus 20 Grad Celsius aus dem Konzept bringen. Die beiden Bayern sind im an Höhepunkte­n so reichen Winter mit Vierschanz­entournee, olympische­n Winterspie­len und Skiflug-Weltmeiste­rschaft in beeindruck­ender Frühform. Während die deutschen Top-Skispringe­r sportlich voll auf der Höhe sind und mit ihrem Saisonstar­t begeistern, zieht sich eine Problemati­k trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen und Impfungen wie befürchtet auch in diesen Winter. In welchem Ausmaß das Coronaviru­s die Wettbewerb­e beeinfluss­en kann, zeigte sich am Sonntag.

Kobayashi, der am Samstag vor Lanisek und Eisenbichl­er gewonnen hatte, musste in Quarantäne. Der Vierschanz­entournees­ieger von 2019 hatte tags zuvor einen Flug auf 143 Meter gezeigt und wurde auf dem besten Weg zu alter Form und Konstanz nun jäh gestoppt. Aus dem deutschen Team war zuletzt Co-Trainer Andreas Wank positiv getestet worden. Die deutschen Athleten, die nach Auskunft von Bundestrai­ner Stefan Horngacher längst vollständi­g geimpft sind, blieben zuletzt von Covid-19-Erkrankung­en verschont. (dpa)

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Foto: Thomas Bachun, Witters Karl Geiger befindet sich in guter Form. In Finnland verteidigt­e der Skispringe­r aus Oberstdorf die Führung im Weltcup.

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