Intensivbus fährt Kranke nach Karlsruhe
Transporter aus Ulm ist im Einsatz
Ulm Der Mangel an Betten auf Intensivstationen in Bayerisch Schwaben und im Allgäu führt zu Entlastungstransporten: Am Freitag hat die Bundeswehr wie berichtet mit einem Airbus sechs beatmete Patienten von Memmingen nach Münster geflogen. Der Ulmer Rettungsdienst hat nun am Samstag drei Schwerkranke mit einem Intensivtransportbus in Augsburg abgeholt.
Um die deutschen Krankenhäuser gleichmäßiger auszulasten und immer noch Betten für Patienten nach Herzinfarkten und Verkehrsunfällen frei zu haben, wurde Deutschland wie ein Kleeblatt aufgeteilt, die Klinken unterstützen sich gegenseitig. So hat sich das Land Rheinland-Pfalz bereit erklärt, aus Bayern Patienten zu übernehmen. Der DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm verfügt für solche Fälle über einen Intensivtransportbus.
Das Fahrzeug kann vier beatmete Patienten gleichzeitig transportieren, mit 32.000 Liter Sauerstoff an Bord. Zudem benötigt der Bus weniger Personal als ein konventioneller Intensivtransportwagen. Die Notärzte für den Transport stellen das Uniklinikum und das Bundeswehrkrankenhaus, das Assistenzpersonal stammt vom DRK Rettungsdienst, zwei Busunternehmen stellen die Busfahrer.
In Augsburg wurden nun am Samstagmittag drei Schwerkranke aus Augsburg und Bayerisch Schwaben in den Intensivtransportbus eingeladen. Ein vierter Patient hatte sich gesundheitlich so stark verschlechtert, dass ein Transport nicht möglich war. Am Klinikum Karlsruhe wurden die narkotisierten und beatmeten Patienten auf einzelne Intensivtransporter umgeladen, die sie in andere Kliniken bringen.
Konzipiert wurde der Ulmer Intensivtransportbus zu Beginn der ersten Pandemiewelle 2020 durch den Geschäftsführer des Ulmer DRK-Rettungsdiensts, Daimler Buses baute das Konzept in einen gebrauchten Bus ein. Seit April 2020 ist der Bus durch Rufbereitschaften rund um die Uhr einsatzbereit und kann binnen zwei Stunden aufbrechen.