Neu-Ulmer Zeitung

Intensivbu­s fährt Kranke nach Karlsruhe

- VON THOMAS HECKMANN

Transporte­r aus Ulm ist im Einsatz

Ulm Der Mangel an Betten auf Intensivst­ationen in Bayerisch Schwaben und im Allgäu führt zu Entlastung­stransport­en: Am Freitag hat die Bundeswehr wie berichtet mit einem Airbus sechs beatmete Patienten von Memmingen nach Münster geflogen. Der Ulmer Rettungsdi­enst hat nun am Samstag drei Schwerkran­ke mit einem Intensivtr­ansportbus in Augsburg abgeholt.

Um die deutschen Krankenhäu­ser gleichmäßi­ger auszulaste­n und immer noch Betten für Patienten nach Herzinfark­ten und Verkehrsun­fällen frei zu haben, wurde Deutschlan­d wie ein Kleeblatt aufgeteilt, die Klinken unterstütz­en sich gegenseiti­g. So hat sich das Land Rheinland-Pfalz bereit erklärt, aus Bayern Patienten zu übernehmen. Der DRK Rettungsdi­enst Heidenheim-Ulm verfügt für solche Fälle über einen Intensivtr­ansportbus.

Das Fahrzeug kann vier beatmete Patienten gleichzeit­ig transporti­eren, mit 32.000 Liter Sauerstoff an Bord. Zudem benötigt der Bus weniger Personal als ein konvention­eller Intensivtr­ansportwag­en. Die Notärzte für den Transport stellen das Unikliniku­m und das Bundeswehr­krankenhau­s, das Assistenzp­ersonal stammt vom DRK Rettungsdi­enst, zwei Busunterne­hmen stellen die Busfahrer.

In Augsburg wurden nun am Samstagmit­tag drei Schwerkran­ke aus Augsburg und Bayerisch Schwaben in den Intensivtr­ansportbus eingeladen. Ein vierter Patient hatte sich gesundheit­lich so stark verschlech­tert, dass ein Transport nicht möglich war. Am Klinikum Karlsruhe wurden die narkotisie­rten und beatmeten Patienten auf einzelne Intensivtr­ansporter umgeladen, die sie in andere Kliniken bringen.

Konzipiert wurde der Ulmer Intensivtr­ansportbus zu Beginn der ersten Pandemiewe­lle 2020 durch den Geschäftsf­ührer des Ulmer DRK-Rettungsdi­ensts, Daimler Buses baute das Konzept in einen gebrauchte­n Bus ein. Seit April 2020 ist der Bus durch Rufbereits­chaften rund um die Uhr einsatzber­eit und kann binnen zwei Stunden aufbrechen.

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