Symptome der Corona-Krise
Kinder scheitern am Purzelbaum oder können nicht schwimmen. Kommen in der Schule kaum noch hinterher, können sich nur schwer konzentrieren. Haben den persönlichen Kontakt zu Freunden verloren, hängen lieber am Handy. Lassen überschüssige Energie an Gleichaltrigen aus, werden gewalttätig. Die Symptome sind vielfältig – und doch lassen sich viele auf dieselbe Ursache zurückführen: das Coronavirus und die daraus resultierenden Konsequenzen für unser Leben, ganz besonders für das unserer Kinder.
Natürlich ist Corona nicht an allem schuld, was in unserer Gesellschaft schiefläuft: Unsportliche Kinder, riesige Unterschiede zwischen Schülern oder das Handy als neuer bester Freund des Kindes sind keine ureigenen Phänomene der Pandemie. Doch sie werden durch eben diese oftmals verstärkt – auf mitunter dramatische Art und Weise.
Schwere Gewalt von und unter Jugendlichen ist zum Glück weiterhin kein Massenphänomen, aber das Thema macht exemplarisch deutlich, wie komplex die Auswirkungen der Corona-Krise sind: vom fehlenden Training im Sportverein über die schwieriger gewordene professionelle Kinder- und Jugendarbeit bis hin zur Psyche eines pubertierenden Jungen. Das Thema zeigt, wie gefährlich die Folgen sein können, auch wenn Kinder von einer schweren Viruserkrankung in den meisten Fällen bislang verschont bleiben. Und es macht unmissverständlich deutlich, wie wichtig es ist, dass die Pandemie so bald wie möglich endet – gerade auch für die „Generation Corona“, die auf diesen Beinamen wohl gerne verzichten würde.