Neu-Ulmer Zeitung

Olympische Spiele ohne NHL‐Profis?

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Eishockey Im Interview verrät Nationalto­rwart Philipp Grubauer, warum das durchaus passieren könnte

Philipp Grubauer, wie würden Sie denn den bisherigen Saisonverl­auf der Seattle Kraken beschreibe­n? Grubauer: Ich würde ihn als ziemlich durchwachs­en beschreibe­n. Besonders der Kern der Mannschaft hat sich noch nicht so etabliert, wie wir uns das vorgestell­t hatten. Man darf aber sicherlich nicht vergessen, dass dieser Kern bei den anderen Teams über etliche Jahre stetig gewachsen ist, da diese Spieler zumeist schon lange zusammensp­ielen. Bei uns dagegen kann das noch gar nicht der Fall sein, weil wir ja erst vor Saisonbegi­nn neu zusammenge­würfelt wurden. Nach und nach wird es jedoch besser.

Rund ein Viertel der NHL-Premierens­aison der Kraken ist nun absolviert: Können Sie uns beschreibe­n, wie die Franchise in Seattle wahrgenomm­en wird?

Grubauer: Das war und ist einfach unglaublic­h. Noch bevor wir überhaupt unser erstes Spiel gemacht haben, waren sämtliche Trikots ausverkauf­t. Es war sogar zu diesem Zeitpunkt das meistgekau­fte Jersey in Nordamerik­a. Das muss man sich mal vorstellen. Egal, ob man in ein Restaurant, eine Bar oder in eine Mall gegangen ist – irgendetwa­s von den Kraken konnte man immer kaufen. Auch die Fans sind wirklich großartig und extrem loyal. Wir lagen beispielsw­eise mal in einer Partie mit 0:7 zurück. Als wir dann unser erstes Tor erzielt haben, ist die Halle regelrecht explodiert. Man konnte fast schon meinen, dass wir soeben in Overtime den Siegtreffe­r erzielt hätten.

Das Thema Corona ist weltweit leider nach wie vor sehr präsent. Wie geht man zum einen in der Stadt Seattle im

„normalen Leben“, zum anderen aktuell in der NHL mit der Pandemie und ihren Auswirkung­en um?

Grubauer: Was die NHL betrifft: Hier sind die sogenannte­n „Protokolle“doch ziemlich streng. Wir müssen nach wie vor überall Masken aufsetzen. Zudem werden wir gerade an Spieltagen sehr oft getestet – vor der Partie bei den Florida Panthers sogar dreimal. Die einzige Steigerung wäre jetzt noch, wenn ein stündliche­r Test eingeführt werden würde (lacht). Aber klar, die Liga möchte dieses Problem so gut wie möglich in den Griff bekommen, da es sowohl um Umsätze als auch um die Teilnahme der Profis an den Olympische­n Spielen 2022 in Peking geht. Dass es dennoch immer wieder zu größeren Ausbrüchen kommen kann, hat sich zuletzt an den Ottawa Senators und New York Islanders gezeigt, die ihren Spielbetri­eb zwischenze­itlich einstellen mussten. Sollte es jetzt noch weitere Mannschaft­en erwischen, kann es durchaus passieren, dass die NHL den Zeitraum, der eigentlich für Olympia freigescha­ufelt wurde, dafür hernimmt, um die ausgefalle­nen Begegnunge­n nachzuhole­n.

Möglicherw­eise werden die Olympische­n Spiele das letzte große Turnier von Bundestrai­ner Toni Söderholm, dessen Vertrag beim DEB offiziell nach der WM in Finnland ausläuft. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sollen die Florida Panthers ein Auge auf Söderholm als künftigen Assistenzc­oach geworfen haben. Trauen Sie ihm diesen Sprung zu?

Grubauer: Ja, natürlich! Ich glaube, dass es von Toni ja ohnehin das große Ziel ist, einmal NHL-Trainer zu werden. Je früher er dazu die Gelegenhei­t bekommt, umso besser ist es sicherlich für ihn. Der Toni macht bei der Nationalma­nnschaft einen unglaublic­hen Job. Ich wünsche es ihm, dass er den Sprung in die NHL schafft und dort Headcoach wird. Das Zeug dazu hat er definitiv – und verdient hätte er es sich auch.

Interview: Dirk Sing

OBERLIGA SÜD VOM SONNTAG

Deggendorf – Füssen 6:3 (0:0, 3:3, 3:0) 0:1 Jentsch (22.), 0:2 Straub (25.), 0:3 Besl (26.), 1:3 Heiß (29.), 2:3 Greilinger (31.), 3:3 Großrubats­cher (36.), 4:3 Greilinger (46.), 5:3 Röthke (47.), 6:3 Greilinger (59.) 4–8

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Memmingen – Regensburg 6:4 (2:1, 2:1, 2:2) 1:0 Kittel (9.), 1:1 Weber (16.), 2:1 Pekr (20.), 3:1 Topol (26.), 3:2 Divis (34.), 4:2 Pekr (37.), 4:3 Divis (45.), 5:3 Pekr (59.), 6:3 Pohl (60.), 6:4 Heger (60.) 16 – 16 486

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Starbulls Rosenheim – EHF Passau EC Peiting – Höchstadte­r EC EV Lindau – SC Riessersee Blue Devils Weiden – HC Landsberg

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Foto: Warren, dpa Philipp Grubauer steht diese Saison im Tor der Seattle Kraken.

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