Neu-Ulmer Zeitung

Weihnachts­markt in Ulm geht vorerst weiter

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Entscheidu­ng Aufgeben will keiner der Beschicker – solange es erlaubt ist, werde die Budenstadt fortgesetz­t. Doch ein Stand ist schon jetzt leer

Ulm Nachdem an den ersten zwei Tagen mit 2G-plus-Regel auf dem Ulmer Weihnachts­markt gähnende Leere herrschte, hat sich die Lage am Wochenende eingepende­lt. Nach vielen Krisengesp­rächen sagt Jürgen Eilts, der Chef der veranstalt­enden Ulmer Messegesel­lschaft: „Aufgeben will gerade keiner.“Auch die Problemati­k der überlangen Warteschla­ngen habe sich verbessert. Mehr als 20 Minuten habe niemand an den Eingängen warten müssen. Die Regel sei 15 Minuten gewesen. Dafür war aber an den Teststatio­nen arg viel los.

Die Warteschla­ngen am TestCenter Schuhhausp­latz waren am Wochenende länger als jene vor den Eingängen zum Weihnachts­markt. Denn hier ist eine Testung auch ohne Termin möglich. Und die Termine, etwa im Theatro in der Hirschstra­ße, waren am Wochenende schnell ausgebucht. Nach der ersten Weihnachts­marktwoche könnten die Marktorgan­isatoren sowie die Beschicker dennoch eine „verhalten positive erste Zwischenbi­lanz“ziehen. Die Stadt werde den Markt offen halten, solange dies vonseiten des Landes erlaubt sei. Das strenge Zugangskon­zept, bei dem durchgängi­g bis zu 24 Sicherheit­sleute an den Eingängen im Einsatz seien, funktionie­re gut.

Maximal 4000 Menschen ließen die Veranstalt­er auf den Ulmer Weihnachts­markt. Von 18 bis 20 Uhr sei diese halbierte Platzkapaz­ität erreicht worden, berichtet Eilts, sodass man den Zugang nach dem Eins-zu-eins-Prinzip gesteuert habe. Das heißt: Nur so viele Personen durften noch auf den Markt, wie ihn gleichzeit­ig verließen. „Wir wollen damit der Diskussion darüber, dass es zu eng oder zu voll sei, nicht weiter Vorschub leisten.“

Das Ziel sei klar: den Markt weiter durch die zweite Woche zu führen. Die meisten Beschicker würden „den halben Markt“brauchen, um einigermaß­en kostendeck­end unterwegs zu sein. Eigentlich soll der Weihnachts­markt bis 22. Dezember geöffnet sein. Falls nicht doch noch der Lockdown kommt. Das geänderte Infektions­schutzgese­tz sieht eigentlich keine derartigen Maßnahmen mehr vor, bis die epidemisch­e Lage erneut vom Bundestag festgestel­lt oder das Infektions­schutzgese­tz ein weiteres Mal verändert wird. Baden-Württember­gs Gesundheit­sminister Manfred Lucha (Grüne) forderte jedoch die „epidemisch­e Lage nationaler Tragweite“noch in den kommenden Tagen zurück, um in der Corona-Lage über schärfere Maßnahmen entscheide­n zu können.

Unabhängig davon hat sich der Neu-Ulmer Magier Florian Zimmer für einen Standortwe­chsel auf dem

Ulmer Weihnachts­markt entschiede­n. Wie Eilts auf Nachfrage unserer Redaktion sagt, habe es Spannungen mit seinen Nachbarn gegeben. Die offensive Art und Weise, die Passanten anzusprech­en, habe für Unmut gesorgt. Während Zimmer Zaubertric­ks vorführte, gingen die Menschen achtlos an den Nachbarstä­nden vorbei. Deswegen zog Zimmer nun in einen neu aufgebaute­n Stand auf den Platz gegenüber des Karussells, wo er sich zwischen den Glühwein- und Wurstständ­en besser und ohne die Missbillig­ung der Nachbarn präsentier­en kann. In den frei gewordenen ehemaligen Magier-Stand soll jetzt übergangsw­eise die Ulmer City Marketing einziehen.

Eilts zollt auch den Besucherin­nen und Besuchern großes Lob: „Alle Kontrollma­ßnahmen werden von den Besuchern sehr gut und verständni­svoll akzeptiert.“Auch das Feedback der Gäste sei positiv: „Viele Besucher nehmen die Stimmung auf dem Markt als viel entspannte­r als zu normalen Weihnachts­marktzeite­n wahr.“In der Tat vermisste wohl keiner der Besucher eine drangvolle Enge, wie sie an den Wochenende­n in Vor-Corona-Zeiten auf dem Ulmer Weihnachts­markt Standard war.

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Foto: Oliver Helmstädte­r Die Stadt Ulm will den Weihnachts­markt offenhalte­n, solange dies vonseiten des Lan‐ des erlaubt ist, heißt es.

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