Alles begann mit der verzauberten Prinzessin
Jubiläum In der Büchsengasse spielen, leben, tanzen seit 2001 die Puppen. Hier ist das Erste Ulmer Kasperletheater von Sabine Dröll und Heike Gruber zu Hause
der dritten Lektion, gleichzeitig mit den Mainzelmännchen, das freut die beiden Frauen sehr. Die Hexe Runkelrübe dürfte für Schülerinnen und Schüler, die in Japan Deutsch lernen, nicht ganz einfach auszusprechen sein.
Ulmer Stadtgeschichte ging in „Kasperle und das Geheimnis von Ulm“ein, auch pädagogische Stücke zu den Themen Verkehrserziehung und Ernährung für die Jüngsten ab zwei Jahren entstanden, mit dem dicken, vollgefressenen König, dem Burger und der Ketchupflasche oder mit dem Verkehrszebra, das sogar einen Förderpreis des Landes Baden-Württemberg gewann. Wie viele Puppen sich in zwei Jahrzehnten angesammelt haben? 40 bis 50 müssen es sein, schätzt Sabine Dröll und holt Meister Lampe aus der Kiste, eines ihrer Lieblingstiere, das natürlich Kasperle auch trifft.
Auch wenn die Zeit im Kasperletheater stillzustehen scheint, Corona hat viel verändert. „Wir stellen fest, dass die Kinder ängstlicher geworden sind, und dass es ihnen guttut, 40 Minuten lang einfach nur ganz im Stück zu sein“, berichtet Heike Gruber. Auf die Hygieneregeln achten Sabine Dröll und Heike Gruber penibel, sie haben die Zahl der erlaubten Zuschauer schon halbiert, ehe es die Verordnung vorsah. Natürlich kann man inzwischen Tickets online buchen, „und wenn man uns vor zwei Jahren erzählt hätte, dass wir heute einen Barcodescanner haben, hätten wir ungläubig gelacht“. Nur einer wird ganz gewiss nicht online gehen: Kasperle wird nicht digital, versprechen sie. Der muss einfach ganz real auf die Bühne im kleinen Theater in der Büchsengasse.