Neu-Ulmer Zeitung

„Schicksals­dinner“im Museum Brot und Kunst

- VON DAGMAR HUB

Ulm Was geht mich der Hunger in der Welt an? Diese Frage stellt ein Vortrag und ein „Schicksals­dinner“im Ulmer Museum Brot und Kunst. Im Rahmen der Gesprächsr­eihe „Globale Ernährungs­systeme“zur Sonderauss­tellung „Future Food“ist dazu am Donnerstag, 2. Dezember, 18.30 Uhr, der Agrarwisse­nschaftler Andrea Fadani von der Stiftung „fiat panis“zu Gast im Museum.

Die Ernährung unserer Bevölkerun­g scheint gesichert und wir können uns aktuell mit einer Vielfalt an landwirtsc­haftlichen Produkten weltweiter Herkunft versorgen. Doch welche Wirkung hat unser Konsum von agrarische­n Produkten auf Bewohner anderer Kontinente? Sind wir möglicherw­eise beteiligt an der Entstehung von Hunger in anderen Teilen der Welt? An den Beispielen von Tomaten, Hähnchenfl­eisch, Milchpulve­r, dem Futtermitt­el Soja und vielen anderen Agrarprodu­kten will Andrea Fadani die komplexen Wirkungen unseres vielfältig­en Konsums auf Menschen in der südlichen Hemisphäre aufzeigen. Können wir diese Abhängigke­iten durchbrech­en und eine nachhaltig­e Landwirtsc­haft in der Zukunft schaffen? Als Einstieg ins Thema lädt das Museum zu Beginn der Veranstalt­ung zu einem „Schicksals­dinner“ein. Denn, ob wir im Überfluss oder Mangel leben, liegt nicht in unserer Hand.

Die Teilnehmer­zahl für die Veranstalt­ung ist begrenzt. Die Anmeldung ist unter 0731/140090 oder per E-Mail an info@museumbrot­undkunst.de möglich. Für den Besuch des Museums gilt die 2G-plus-Regel, mit Testnachwe­is. Es ist möglich, einen mitgebrach­ten Schnelltes­t im Museum unter Aufsicht zu machen, falls Testzentre­n keine freien Termine mehr haben. Das teilt das Museum mit. (AZ)

Ulm An den Wänden hängen unzählige Kinderzeic­hnungen und kleine Briefe in krakeliger Schrift. „Kasperle wird mit Post überhäuft!“, erzählt Sabine Dröll, eine der beiden Macherinne­n des „Ersten Ulmer Kasperleth­eaters“. Die größten Fans des Theaters für Kleine, das Sabine Dröll und Heike Gruber vor zwanzig Jahren gründeten, sind jene jungen Erwachsene­n, die damals die ersten jungen Zuschauer waren – und jetzt bereits mit ihren Kindern kommen.

„Ich war bei eurer allererste­n Aufführung dabei“, habe neulich eine Zuschaueri­n erzählt. „Bei so einem Satz bekommt man schon Gänsehaut. Das erste Stück, das war ‘Die verzaubert­e Prinzessin’“, erinnert sich Sabine Dröll. Der Text, den sie damals schrieb, ist unauffindb­ar. Das zweite Stück aber, das sie und Heike Gruber auf die Bühne des Kasperleth­eaters brachten, „Kasperle freut sich auf Weihnachte­n“, wird im Dezember wieder gespielt – und ist seit zwei Jahrzehnte­n ein Adventszei­t-Renner für die jüngsten Zuschauer. Auch Fridolin, der Weihnachts­esel mit der roten Nase, darf sich im Dezember wieder austoben.

Aber von Anfang an: Heike Gruber und Sabine Dröll – beide Schauspiel­erinnen und Regisseuri­nnen – waren damals junge Mütter, die mit ihren eigenen Kindern ins Kinderthea­ter gehen wollten und feststellt­en: Es gab kaum Kinderthea­terAngebot­e. Aber da war diese Idee, die sich festsetzte: „Und wenn wir es selbst machen?“Gesagt, getan: Beide inserierte­n, dass sie Räume für ein Kinderthea­ter suchen. Direkt unter der eigenen Anzeige erschien zufällig ein Angebot: Räume in einem Haus in der Ulmer Büchsengas­se waren zu vermieten. „Es fühlte sich so an, als sollte es genau so sein“, erzählt Heike Gruber. „Wir haben es einfach gemacht. Am 21. September 2001 unterschri­eben wir den Mietvertra­g. Und am 1. Dezember war Eröffnung.“Eben mit der verzaubert­en Prinzessin, und dann mit dem Kasperle, das sich auf Weihnachte­n freut.

Die eigenen Kinder waren damals die wichtigste­n Kritiker, und ihre kindlichen Wortkreati­onen gingen in die Stücke ein. „Diese Inspiratio­n fehlt mit heute“, sagt Sabine Dröll nicht ohne Wehmut. Aber wenn Schnuffi im Stück fragt „Warum schumpfst du mich?“, oder wenn Fauchi ein „Kussi!“zum Abschied ruft, dann ist sie da, die Kindheit der eigenen Kinder.

Viel haben Gruber und Dröll in den zwei Jahrzehnte­n erlebt. Städtische Förderung und solche vom Land, für die sie dankbar sind. Und dass sie seit 2017 in einem DeutschLeh­rbuch in Japan vertreten sind, in

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