Angriff von ganz rechts außen
Autor Eric Zemmour fordert Präsident Macron heraus
Paris Éric Zemmour spricht „meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger“direkt an, doch er blickt dabei nicht in die Kamera. In einer alten Bibliothek sitzend, richtet er seine Augen auf sein Redemanuskript und listet die Qualen auf, die die Franzosen seiner Ansicht nach Tag für Tag erleben: „Sie gehen durch die Straßen Ihrer Städte und erkennen sie nicht wieder“, liest Zemmour in dem zehnminütigen Videoclip vor. „Sie werfen einen Blick auf die Werbung, auf Fernsehserien oder sehen Fußballspiele an, Sie betreten einen Bahnhof oder holen Ihr Kind von der Schule ab – und haben das Gefühl, nicht mehr in dem Land zu sein, das Sie kannten.“
Dazu gezeigt werden ein Werbefoto mit einem verschleierten Mädchen und Bilder von Bahnsteigen, auf denen viele Schwarze stehen. Frankreich sei im Begriff, sich selbst zu verlieren, von Ausländern überrannt zu werden, so Zemmour. Aus diesem Grund bewerbe er sich als Kandidat bei der Präsidentschaftswahl im April: „Es geht nicht mehr darum, Frankreich zu reformieren, sondern es zu retten.“
Lange hat sich der 63-jährige Journalist und Autor Zeit gelassen mit dieser Ankündigung. Seit Wochen tourte er durchs Land, um sein Buch „Frankreich hat noch nicht sein letztes Wort gesprochen“vorzustellen. Längst hat er ein Team, Plakate und Handzettel. Am Sonntag bestreitet Zemmour eine große Wahlkampfveranstaltung in Paris. Er zielt auf konservative und rechtsnationale Wähler ab, indem er das Schreckensbild eines Landes zeichnet, das seine einstige Größe – ver