Nur noch ein paar Flocken
Wetter Sturm, Schnee und Glatteis führen zu zahlreichen Unfällen in Bayern. Wie es in den nächsten Tagen weitergeht und ob eine Prognose für weiße Weihnachten schon möglich ist
Augsburg Wer von einer beruhigenden, weißen Schneelandschaft träumt, wird vielerorts böse überrascht: Sturmtief Daniel eröffnet den Dezember. Nachdem Sturmtief Christian den November mit teils starken Orkanböen verabschiedet hat. Von einem ruhigen Wetter kann also keine Rede sein. Und als wäre der starke Wind nicht schon unangenehm genug, gesellt sich vielerorts auch noch Glätte dazu, wodurch gerade Autofahren gefährlich wird. Die Polizei berichtet von zahlreichen Unfällen in Bayern. Zum Glück sei es in den meisten Fällen bei Sachschäden geblieben.
Doch nach diesem stürmischen Dezemberbeginn stellt sich natürlich die Frage, wie es weitergeht mit dem Wetter? „Sehr wechselhaft“, sagt Jürgen Schmidt von Wetterkontor. So legen sich zwar die starken Stürme bereits am Mittwoch, doch es bleibe windig mit teils kräftigen Böen. Allerdings ist es am Mittwoch wieder milder. Doch nur sehr kurz. Schon am Nachmittag kündigt sich die nächste Kaltfront an. „Am Donnerstag kann es dann auch wieder schneien“, sagt der Diplom-Meteorologe. „Allerdings nicht mehr in so großen Mengen.“Doch Autofahrer müssen weiter vorsichtig sein: Gerade in der Nacht zum Freitag und Freitagfrüh könnte es vielerorts gefährlich glatt werden, warnt der Experte.
Und was erwartet uns am Wochenende? Ist da vielleicht auf ein bisschen Sonne zum Wärmen der pandemiegeplagten Seele zu hoffen? „Eher nicht“, bedauert Schmidt. Er rechnet vielerorts mit trübem Wetter. Die größten Chancen für ein paar Sonnenstrahlen sieht er am heutigen Mittwochmittag und am Freitag. Denn am Wochenende setze sich das wechselhafte Wetter fort: „Ist es am Samstag wieder etwas wärmer, kommt am Sonntag ein neuer Kälteschub.“Und dieses Wechselbad erwartet der erfahrene Wetterexperte auch weiter für den Dezember. „Wir haben kein konstant kaltes, aber auch kein konstant warmes Wetter.“
Keine schönen Aussichten also. Zumal manchen das trübe Wetter aufs Gemüt schlägt. All denjenigen raten Experten stets, raus an die frische Luft zu gehen – und zwar bei jeder noch so mistigen Witterung. Denn das Licht sei für die Stimmung entscheidend und dessen Intensität sei in der Natur am stärksten.
Doch mit dem Beginn des Dezembers und dem traditionellen Zählen bis zum 24. wird für viele noch eine andere Frage drängend: Kann man schon zu Weihnachten etwas sagen, wird das Fest weiß? „Nein“, räumt Schmidt ehrlich ein. Erst etwa zehn Tage vor den Festtagen könne man hier einigermaßen zuverlässige Prognosen treffen. Bis dahin kann man sich an der Wahrscheinlichkeit orientieren, wie oft es bisher zu weißer Weihnacht gereicht hatte – und da könne man zumindest beispielsweise für den Augsburger Raum sagen, dass es seit 1951 in etwa vier von zehn Jahren mit der weißen Weihnacht geklappt hat. Die Hoffnung bleibt also.
Autofahrer müssen weiter vorsichtig sein