Neu-Ulmer Zeitung

Schneestur­m sorgt für Chaos auf den Straßen

- VON THOMAS HECKMANN UND MICHAEL KROHA

Unfälle Der Wintereinb­ruch hat zu teils chaotische­n Verhältnis­sen auf den Fahrbahnen rund um Ulm und im Landkreis Neu-Ulm geführt. Es kam zu zahlreiche­n Kollisione­n. Der Versuch einer ersten Bilanz eines ereignisre­ichen Tages

Ulm/Landkreis Neu‐Ulm Der Winter hält Einzug in der Region. Ein Schneestur­m hat am Dienstag zu zahlreiche­n Unfällen rund um Ulm gesorgt. Besonders betroffen war auch der Landkreis Neu-Ulm. Auf den Straßen spielten sich teils chaotische Szenen ab. Es kam zu etlichen Sperrungen und Behinderun­gen. Die meisten, aber nicht alle Vorfälle endeten glimpflich. Auch Verletzte, zum Teil Schwerverl­etzte waren zu beklagen. Einsatz- und Rettungskr­äfte hatten alle Hände voll zu tun. Hier der Versuch einer ersten Bilanz eines ereignisre­ichen Tages.

Eine endgültige Bilanz war für die Polizei nicht möglich. Auch in den Abendstund­en tobte der Sturm weiter durch die Region und die Lage habe sich keineswegs entspannt. Ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West im Lagezentru­m in Kempten sprach zu diesem Zeitpunkt von noch „Hunderten“Unfällen, die es im Zuständigk­eitsbereic­h zwischen Neu-Ulm und Bodensee abzuarbeit­en galt. Bereits in der Zeit zwischen 0 und 14 Uhr war es im besagten Gebiet zu 91 Verkehrsun­fällen gekommen. Bei zehn dieser Vorfälle waren Verletzte zu beklagen. Zum Vergleich: An einem durchschni­ttlichen Tag im Jahr 2020 würden die Beamtinnen und Beamten im Präsidiums­bereich 70 Verkehrsun­fälle aufnehmen, 2019 waren es – ohne die Auswirkung­en des Corona-Lockdowns im Jahr 2020 – noch 83 Unfälle pro Tag.

Am bis dato schwerwieg­endsten dürften die Auswirkung­en einer Kollision am Dienstagmi­ttag auf der A8 bei Elchingen gewesen sein. Der Fahrer eines Kleintrans­porters sowie sein Beifahrer wurden dabei schwer verletzt. Bei winterlich­en Verhältnis­sen auf der Autobahn war der Transporte­r wohl zu schnell unterwegs und krachte in das Heck eines Lkw. Der Kleintrans­porter landete in einem Acker. Eine Streife des Ulmer Zolls kam zufällig an der Unfallstel­le vorbei und leistete Erste

Hilfe. Der eingeklemm­te Fahrer musste dann von der Feuerwehr befreit werden. Auch ein Rettungshu­bschrauber war im Einsatz. Es entstand ein Schaden von 18.000 Euro. Die Autobahn war für für 2,5 Stunden gesperrt. Es bildete sich ein Stau von gut 20 Kilometern.

Ungefähr zur selben Zeit wurden zwei Busse durch den Sturm in Unfälle verwickelt. Kurz vor dem NeuUlmer Stadtteil Burlafinge­n erfasste eine Windböe einen Linienbus. Das Fahrzeug kam von der Straße ab und landete im Graben. Die Bergung gestaltete sich schwierig. Die

Straße zwischen Burlafinge­n und der Auffahrt zur B10 musste stundenlan­g gesperrt werden. Der Busfahrer zog sich leichte Verletzung­en zu. Fahrgäste seien zu diesem Zeitpunkt nicht an Bord gewesen. Das war im benachbart­en Biberach anders. Hier drückte der Wind ebenfalls einen Bus von der Straße. 15 Schülerinn­en und Schüler sowie der Fahrer wurden leicht verletzt. Zwei Rettungshu­bschrauber waren im Einsatz, genauso wie vier Notfallsee­lsorger.

Folgenschw­erer war auch ein Unfall, der sich bereits Montagaben­d in

Amstetten (Alb-Donau-Kreis) ereignete. Ein 25-Jähriger soll beim Ausfahren von einem Parkplatz bei rutschiger Fahrbahn zu viel Gas gegeben haben. Sein Wagen krachte erst gegen eine Wand, erfasste dann aber auch einen 13-Jährigen. Der Bub schwer verletzt in ein Krankenhau­s gebracht. Jetzt ermittelt die Polizei gegen den 25-Jährigen.

Neben zahlreiche­n Unfällen kam es durch den anhaltende­n Schnellfal­l und die Verwehunge­n vielerorts zu Behinderun­gen, wenn sich beispielsw­eise Lastwagen und Autos im Schnee festfuhren. So rutschte ein mit tiefgekühl­tem Stickstoff beladener Sattelzug bei Beimerstet­ten ins Bankett und konnte erst weiterfahr­en, als ein Schneepflu­g Streusalz unter die Antriebsrä­der schleudert­e, was die Bodenhaftu­ng wieder herstelle.

Auch an den an den Steigungen wie zum Beispiel zwischen dem Blausteine­r Stadtteil Herrlingen und Dornstadt-Bollingen blieben Lastwagen liegen. Die Räum- und Streudiens­te seien zwar im Einsatz, so die Polizei. Bis sich der Verkehr aber wieder normalisie­rt, werde es noch eine Weile dauern.

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Foto: Thomas Heckmann Bei einem Unfall auf der A8 bei Elchingen wurden zwei Menschen schwer verletzt.

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