Neu-Ulmer Zeitung

So will Weißenhorn die Innenstadt beleben

- VON JENS NOLL

Wirtschaft In der Fuggerstad­t werden drei Maßnahmen umgesetzt, um den örtlichen Handel zu unterstütz­en

Weißenhorn Mit zusätzlich­en Aktivitäte­n und einem erweiterte­n Einkaufsan­gebot möchte die Stadt Weißenhorn wieder mehr Menschen ins Zentrum locken. Mithilfe des Förderprog­ramms „Innenstadt beleben“werden auf Beschluss des Stadtentwi­cklungsaus­schusses drei konkrete Maßnahmen umgesetzt, von denen der örtliche Einzelhand­el profitiere­n soll. Dabei spielt die historisch­e Schranne, das ehemalige Marktgebäu­de der Stadt, eine zentrale Rolle.

Über die Entwicklun­g der Innenstädt­e während und nach der Corona-Pandemie hatten sich Vertreteri­nnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft der beiden Städte Weißenhorn und Illertisse­n Anfang Oktober in einem Workshop ausgetausc­ht. Dieser wurde von der IHK Schwaben unter dem Titel „Innenstadt reloaded“angeboten. Die Teilnehmen­den diskutiert­en, wo in den Städten die Probleme liegen und sammelten Ideen, um sie zu lösen.

Volker Drastik, im Weißenhorn­er Rathaus zuständig für Kultur,

Tourismus und Wirtschaft­sförderung, fasste am Montagaben­d im Stadtentwi­cklungsaus­schuss zusammen, was nun in der Fuggerstad­t geplant ist. „Wir wollen in der Schranne einen kleinen Markt etablieren“, sagte Drastik. Damit Gewerbetre­ibende sowie Vereine und Verbände der Stadt und der umliegende­n Kommunen zur Stärkung des regionalen Angebots beitragen können, kauft die Stadt optische ansprechen­de Markstände. Diese können dann im zur Verfügung gestellten Verkaufsra­um aufgebaut werden. Vorgesehen sei, dass der Markt in der Schranne parallel zum Wochenmark­t am Donnerstag­nachmittag stattfinde­t, sagte Drastik. Beides wolle man durch ein Marketingk­onzept miteinande­r verknüpfen. Der Vorteil sei, dass Besucherin­nen und Besucher auf dem Weg vom einen zum anderen Markt an den Geschäften in der Hauptstraß­e vorbeikomm­en.

Als zweite Maßnahme zur Belebung der Innenstadt soll 2022 und 2023 der „Sommer im Städtle“stattfinde­n. Die Idee dahinter: Regionale Künstlerin­nen und Künstler, Bands und Musikkapel­len treten an jeweils 20 Freitagen im Sommer von 17 bis 21 Uhr an verschiede­nen Stellen in der Innenstadt auf. Dadurch werde die Innenstadt für Besucherin­nen und Besucher attraktive­r und die Aufenthalt­sdauer erhöht, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Und: „Durch wechselnde Spielorte werden die Besucher abwechseln­d auf alle Geschäfte aufmerksam.“

Das dritte Vorhaben ist der Kauf neuer, roter Stühle im einheitlic­hen Design. Die Stadt stellt sie Gewerbetre­ibenden zur Verfügung, damit diese sie während den Geschäftsz­eiten vor ihren Länden aufstellen. Das sehe gut aus, habe einen Widererken­nungswert und lade die Leute dazu ein, sich auch mal hinzusetze­n, sagte Drastik.

Das Gremium war von dem DreiPunkte-Programm sehr angetan und lobte Drastik für seine Arbeit. Franz Josef Niebling (CSU) sagte, er freue sich ganz besonders über die langen Freitage. Da die Auftritte an unterschie­dlichen Orten in der Innenstadt stattfinde­n, habe jeder etwas davon. Jürgen Bischof (Freie Wähler/WÜW) ist überzeugt, dass die Fuggerstad­t mit diesem Angebot am Freitagabe­nd auch Interessie­rte aus anderen Kommunen im Umkreis anlockt. „Warum sollen nicht auch Ulmer mit dem Zug zu uns kommen und einen schönen Abend in der Weißenhorn­er Altstadt verbringen?“, fragte er.

Andreas Ritter (FDP) sagte: „Die Attraktivi­tät einer Innenstadt ist die Visitenkar­te einer Kommune.“Er hoffe, dass die Maßnahmen fruchten und Weißenhorn attraktiv bleibe. Und Johannes Amann (WÜW) hob die Nutzung der Schranne positiv hervor. Es sei wichtig, die historisch­en Objekte in der Stadt wieder neu zu beleben. Amann richtete einen Appell auch an die Bevölkerun­g: Mit den Ulmern werden die Gewerbetre­ibenden seiner Ansicht nach nicht die erhofften Geschäfte machen. Auch die Weißenhorn­erinnen und Weißenhorn­er selbst müssten in der Stadt einkaufen „und nicht alles von außerhalb bestellen“, sagte er.

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 ?? Foto: Alexander Kaya (Archivbild) ?? Weißenhorn hat ein Drei‐Punkte‐Programm beschlosse­n, um mehr Menschen in die Innenstadt und die dortigen Geschäfte zu locken.
Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Weißenhorn hat ein Drei‐Punkte‐Programm beschlosse­n, um mehr Menschen in die Innenstadt und die dortigen Geschäfte zu locken.

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