Neu-Ulmer Zeitung

Die Wahrheit über Bond

- VON WOLFGANG SCHÜTZ

Geheimdien­st Der echte Chef des MI6 packt aus! Ein bisschen…

Dass man keine Witze mit Namen machen sollte, gebietet die Höflichkei­t, denn für Namen kann keiner was. Das kann man schon als halbwüchsi­ger Schüler lernen, wenn etwa die neue Lehrerin mit Nachnamen Figg heißt und, aus Erfahrung wohl offensiv geworden, gleich zu Beginn der ersten Stunde diese vier Buchstaben groß an die Tafel kreidete und darum bat, doch bitte jetzt gleich zu kichern und zu witzeln, dann habe man das hinter sich. Gut.

Was aber, wenn der Chef des britischen Auslandsge­heimdienst­es nun mal Moore heißt?! Sie wissen schon: der MI6, für den auch 007 mit der Lizenz zum Töten spioniert, unter anderem gespielt von Roger Moore. Und dessen Boss, ob einst von Bernhard Lee, später von Judi Dench oder nun von Ralph Fiennes gespielt, auch noch „M“heißt? Ist das nicht, nun ja …: witzig?

Nein, Schluss damit! Denn dieser echte Herr Moore – der übrigens Richard und nicht Roger Moore heißt und „C“genannt wird, nach dem ersten MI6-Chef Mansfield Cumming –, der ist all dem Film-Schabernac­k nun entschiede­n entgegenge­treten. Er habe weder schießende Kugelschre­iber noch ein speziell präpariert­es Auto

Foto:

– ja, dieses sei noch nicht mal ein bei Bond klassische­r und höchstens zwischenze­itlich durch höhere Sponsorenv­erträge abgelöster Aston Martin! Aber apropos Geld: Moore sprach öffentlich bei der BBC, weil er den MI6 nun für „Kenntnisse aus der Wirtschaft“öffnen wolle. Und meint damit sicher nicht Bonds Poker-Künste aus „Casino Royale“. Witzig jedenfalls klingt das nicht. Aber eine launige Eigenheit hat dann doch auch der echte „M“, äh „C“, jedenfalls Moore, also der Richard, verbaut: Er schreibe stets mit grüner Tinte. Und auch auf dem Computer immer nur in grün. Haha.

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