Schaulaufen der Besten
Finale Die Deutsche Turnliga kürt am Samstag in Neu-Ulm ihre neuen Meisterinnen und Meister. Auch der SSV Ulm 1846 mischt mit
Ulm/Neu‐Ulm Das große Finale der Deutschen Turnliga (DTL) steigt am Samstag erstmals in der Ratiopharm-Arena. Bei den Männern wie bei den Frauen kämpfen in NeuUlm die besten Teams um die deutsche Meisterschaft. Besonders erfreulich aus lokaler Sicht ist, dass bei den Frauen mit dem SSV Ulm 1846 auch eine einheimische Mannschaft mitmischt. Zwar nicht mit Chancen auf den Titel, wie Trainer Gabor Szücs unumwunden zugibt, aber ambitioniert sind die Ulmerinnen trotzdem. Treten bei den Frauen alle vier Teams gegeneinander an, so gibt es bei den Männern gleich das Finale der zwei Besten und den Wettkampf um Rang drei.
Im Moment sieht es so aus, dass das Finale trotz der Corona-Pandemie über die Bühne gehen kann. Sollte die Inzidenzzahl freilich bis Samstag auf über 1000 steigen, fällt die Veranstaltung aus. „Dann kommt der Lockdown“, sagt Szücs. Beschränkt ist jedenfalls auch die Zahl der Zuschauer auf 25 Prozent der vorhandenen Kapazität. Dazu gelten in der Arena, wie von der Deutschen Turnliga bestätigt wurde, die 2-G-plus-Regel und Maskenpflicht. Natürlich kann sich da auch wieder etwas ändern. Gabor Szücs bedauert jedenfalls, dass sich die Zuschauer in Neu-Ulm durch die strengen Vorgaben „eher etwas verlaufen werden“. Testpflicht, Angst vor Infektionen und das winterliche Wetter dürften einige Turnfans davon abhalten, die Halle zu besuchen. Es gibt immerhin noch die Möglichkeit, im Internet auf deutschland.tv im Livestream dabei zu sein.
Am Vormittag ist in der Ratiopharm-Arena der Turn-Nachwuchs zugange. Danach wird es für die Männer ernst. Ab 14 Uhr kämpfen der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau und TuS Vinnhorst um den deutschen Meistertitel sowie gleichzeitig der KTV Straubenhardt und der Siegerländer KV um Rang drei. Bei den Frauen streiten ab 19 Uhr alle vier Teams um Platz eins: der MTV Stuttgart, TSV Tittmoning, die TG Karlsruhe-Söllingen und der SSV Ulm 1846. Klar favorisiert sind die Turnerinnen vom Olympiastützpunkt beim MTV Stuttgart, dahinter schätzt der SSV-Trainer auch Tittmoning als recht stark ein. „Wir können ohne Druck antreten und wollen Spaß haben“, sagt Szücs. Und weiter meint er: „Wenn alles gut läuft, ist der dritte Platz erreichbar.“Aber auch Rang vier wäre für die Ulmerinnen schon ein toller Erfolg.
Im Team des SSV 1846 stehen Janine Berger, frühere Olympiavierte am Sprung, Janine Berger, Annika Göttler, Natalie Wolfgang – sie sind alle 25 Jahre alt und erfahren – sowie die etwas jüngeren, aber auch schon recht routinierten Annika Drechsler (21), Jannika Greber (23) und die niederländische Nationalturnerin Tisha Vollemann (22). „Tisha hätte nicht unbedingt kommen müssen. Aber sie will dabei sein. Sie freut sich wie meine anderen hoch motivierten und fitten Turnerinnen auf das Finale“, erzählt der Cheftrainer. Bei der Endrunde gibt es nicht nur ein Schaulaufen der Besten mit spektakulären Übungen, sondern eben auch eine Menge Spannung. Schließlich geht es um die deutsche Meisterschaft.