Neu-Ulmer Zeitung

244 Fragen zum Fall Sauter & Co.

- VON ULI BACHMEIER

Landtag untersucht die Masken-Affäre

München Einstimmig hat der Verfassung­s- und Rechtsauss­chuss des Landtags am Donnerstag der Einsetzung eines Untersuchu­ngsausschu­sses zur Masken-Affäre um die schwäbisch­en Politiker Georg Nüßlein und Alfred Sauter zugestimmt. Das Gremium, das millionens­chwere Provisions­geschäfte im Zusammenha­ng mit der Corona-Pandemie aufklären soll, die seit Monaten für Empörung sorgen, könnte nach seiner förmlichen Einsetzung durch die Vollversam­mlung bereits am kommenden Donnerstag zur konstituie­renden Sitzung zusammenko­mmen. Entlang von 244 Einzelfrag­en wollen die Abgeordnet­en nicht nur die Masken-Affäre durchleuch­ten, sondern auch mögliche weitere Verquickun­gen von Geschäft und Politik in den vergangene­n fünf Jahren erforschen. Dass dabei auch andere zweifelhaf­te Vorgänge ans Licht kommen, ist zumindest nicht ausgeschlo­ssen.

Sprecher aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD zeigten sich in der Sitzung des Rechtsauss­chusses erfreut über das Klima der Gespräche, in denen der Fragenkata­log ausgehande­lt wurde. Die Zusammenar­beit zwischen CSU, Freien Wählern, Grünen, SPD und FDP sei „sehr konstrukti­v“gewesen, sagte der parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der CSU, Tobias Reiß. Quer durch alle Fraktionen sei man „sehr davon überzeugt, dass die Vorgänge aufgeklärt werden müssen“. Ähnlich äußerten sich der designiert­e Vorsitzend­e des Untersuchu­ngsausschu­sses, Ex-Justizmini­ster Winfried Bausback (CSU), und sein Vize Florian Siekmann (Grüne). „Wir haben intensiv um viele Formulieru­ngen gerungen, aber wir sind zu einem guten Ergebnis gekommen“, sagte Siekmann. Einzig der schwäbisch­e AfD-Politiker und Vize-Vorsitzend­e des Rechtsauss­chusses, Christoph Maier, kritisiert­e das bisherige Verfahren, weil seine Fraktion nicht einbezogen worden sei. Dennoch stimmte auch die AfD dem Fragenkata­log zu.

Bis im Untersuchu­ngsausschu­ss die ersten Zeugen gehört werden können, wird es noch einige Zeit dauern. Zunächst müssen Akten angeforder­t und gelesen sowie Firmenbete­iligungen von Abgeordnet­en ermittelt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany