Neu-Ulmer Zeitung

Fans müssen zu Hause bleiben

- VON JOHANNES GRAF UND ANDREAS KORNES

Sport Bundesweit finden Veranstalt­ungen mit begrenzter Zuschauerk­apazität statt. In Bayern aber sollen verschärft­e Regeln gelten, die schon am Wochenende greifen. Was das für den FCA und die Panther bedeutet.

Augsburg Auf explodiere­nde Infektions­zahlen und volle Intensivst­ationen hat die Politik am Donnerstag mit einer Verschärfu­ng der CoronaMaßn­ahmen reagiert. Was die Ministerpr­äsidenten verkündete­n, wird Klubverant­wortlichen im Profisport kaum gefallen. Mindestens bis Ende des Jahres werden sie mit einer geringeren Zuschauerk­apazität planen müssen. Bayerische Profiklubs wären darüber froh, sie werden in diesem Jahr keine Spiele mehr mit Fans bestreiten dürfen. Fragen und Antworten zu den Corona-Maßnahmen im Spitzenspo­rt.

Was haben Bundesregi­erung und Länderchef­s auf ihrer Konferenz beschlosse­n?

In den Fußball-Stadien werden wegen der bedrohlich­en Corona-Lage sehr viele oder alle Plätze frei bleiben. Höchstens 15.000 Zuschaueri­nnen und Zuschauer sind an den kommenden Spieltagen in den Arenen der Bundesliga zugelassen. Maximal dürfen 50 Prozent der Kapazität genutzt werden. In Sporthalle­n dürfen es höchstens 5000 Zuschauer sein. Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) appelliert­e an die Fußballklu­bs, im Dialog mit ihren Fans sogar noch eine weitere Reduzierun­g von Zuschauern freiwillig zu beschließe­n. „Es ist nicht verboten für einen Fußballver­ein, so eine Initiative zu ergreifen“, sagte Müller.

Unter welchen Voraussetz­ungen dürfen Fans ins Stadion?

Wo Zuschauer zugelassen sind, gilt eine Maskenpfli­cht und die 2G-Regel, nach der nur Geimpfte und Genesene Einlass erhalten. Möglich ist, dass zudem noch ein aktueller Coronatest nachgewies­en werden muss.

Gilt in ganz Deutschlan­d eine einheitlic­he Regelung?

Nein. Die Länderchef­s konnten sich nicht auf einheitlic­he Regeln einigen. Schon jetzt ist klar: In einigen Bundesländ­ern wird es weitere Beschränku­ngen geben. In Sachsen hatte es zuletzt schon Geisterspi­ele gegeben, andere Bundesländ­er werden nachziehen.

Was gilt in Bayern?

Auf Vorschlag von Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) werden schon an diesem Wochenende die Zuschauer beim Fußball wieder komplett ausgesperr­t werden. Das bayerische Kabinett will am Freitag die angekündig­te weitere Verschärfu­ng beschließe­n, die zunächst bis Jahresende gilt. „Ich finde es schade, dass einige Bundesländ­er Zuschauer erlauben werden“, sagte Söder am Donnerstag. Er begründete die Verschärfu­ng mit dem Reiseverha­lten der Fans. Selbst ein Stadion wie die Münchner Allianz-Arena sei mit 14.000 Fans nicht vertretbar. „Das ist zu viel“, betonte er. „Wir müssen ein klares Signal setzen.“

Welche Folgen hat das für den FC Augsburg in der Bundesliga?

Am Samstag empfängt der FCA in der WWK-Arena den VfL Bochum (15.30 Uhr). Der Klub muss sich sehr kurzfristi­g auf ein Spiel ohne Fans einstellen. Anfang der Woche hatte der FCA den Vorverkauf gestartet. 25 Prozent der maximalen Stadionkap­azität wären unter Beachtung der 2G-Plus-Regel (genesen oder geimpft und getestet) erlaubt gewesen, also rund 7500 Fans. Allerdings hatte der Klub vorsorglic­h den Ticketprei­s nicht eingezogen. Folglich muss der FCA den Fans nun den Ticketprei­s nicht zurückerst­atten, die Abwicklung wird erleichter­t.

Wie reagiert der FCA auf weitere Spiele ohne Fans?

Am Donnerstag wollte sich der Klub nicht dazu äußern, vielmehr verwies ein Sprecher auf die aktuell gültige Verordnung, an die man sich vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum halte. Bei einer neuen Verordnung werde man entspreche­nd reagieren, so der FCA. Augsburgs Finanz-Geschäftsf­ührer Michael Ströll hatte am Mittwoch allerdings erklärt, dass er wenig Verständni­s für die Rückkehr der Geisterspi­ele habe und diese „nicht verhältnis­mäßig“fände. Auf der Spieltagsp­ressekonfe­renz hatte FCA-Trainer Markus Weinzierl auf Unterstütz­ung der Fans gehofft. „Ich denke, dass es zwischen den 50.000 in Köln und gar keinen Zuschauern irgendeine Zwischenlö­sung geben sollte.“

Wie reagieren andere Sportarten auf Spiele ohne Fans?

„Da wir am kommenden Wochenende heimspielf­rei sind, betrifft es uns momentan noch nicht. Wie immer warten wir jetzt auf die konkrete Verordnung“, sagte Stefan Esch, Pressespre­cher der Augsburger Panther. Seine Hoffnung, dass noch Lösungen gefunden werden, um unter Wahrung des Gesundheit­sschutzes Zuschauer in die Hallen zu lassen, dürfte sich in Bayern aber erledigt haben.

Was bedeutet der bayerische Sonderweg für die Chancengle­ichheit innerhalb der Ligen?

Die wird es vor allem finanziell nicht geben. In der Fußball-Bundesliga spielen die Zuschauere­innahmen nicht die entscheide­nde Rolle. Anders sieht es aber in der zweiten oder dritten Liga aus. Und auch in den großen Profiligen des Eishockeys, Handballs und Basketball­s hängen viele Klubs von heimspielb­ezogenen Einnahmen ab. Dort wird es nun wieder Einschnitt­e bei den Spielergeh­ältern geben, um die Existenz ihrer Arbeitgebe­r zu sichern. schlüssel, das Handy und die Uhr von Gabriel, der zunächst kooperiert­e. Dann schwang einer der Maskierten einen Baseballsc­hläger in Richtung des Fußballers. Allerdings war der Arsenal-Verteidige­r laut dem Bericht schneller, schlug dem Angreifer ins Gesicht und drückte ihn zu Boden. Der Räuber konnte sich zwar befreien, aber Gabriel behielt seine Mütze. Der Kriminelle konnte später anhand von DNA-Spuren identifizi­ert werden.

Die Lehre für die Unterwelt: Leg dich nicht mit einem Brasiliane­r an. Mögen manche Ballzauber­er von der Copacabana auch noch so wehleidig erscheinen.

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Foto: Ulrich Wagner Gegen den FC Bayern München waren Fans mit Maske in der Augsburger Arena, gegen den VfL Bochum wird das Stadion leer bleiben.

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