Neu-Ulmer Zeitung

Warum es bei Gregoritsc­h am Anfang nicht lief

- VON MARCO SCHEINHOF

Fußball Der Österreich­er kam beim FC Augsburg schwer in die Saison. Der Angreifer erklärt, woran das gelegen hat, was er nun besser machen möchte, und was er am Samstag gegen den VfL Bochum erwartet.

Augsburg Ein Tor kann vieles verändern. Natürlich. Das Ergebnis in erster Linie, aber auch das Selbstvers­tändnis eines Fußballspi­elers. Michael Gregoritsc­h hat bislang eine schwere Saison beim FC Augsburg erlebt. Der Anfang war komplizier­t, wegen eigener Versäumnis­se. Erst nach und nach kam er besser zurecht. Vor einer Woche gelang dem Österreich­er der erste Saisontref­fer mit dem 1:1 bei Hertha BSC in Berlin. Den Augsburger­n hat das Tor einen späten Punkt gesichert. Und Gregoritsc­h das Gefühl, dass er es noch kann. „Dadurch weiß man, dass man in der Bundesliga noch Tore schießen und für die Mannschaft wichtig sein kann“, sagte er am Donnerstag.

Ansprüche stellt der 27-Jährige trotz des Erfolgserl­ebnisses nicht. Auch nicht für das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Bochum. Er sagte lediglich: „Es ist wichtig, jetzt so weiterzuma­chen. Natürlich gibt das einen Push. Ich kann mich aber nur weiterempf­ehlen.“Also im Training alles geben. Markus Weinzierl stellt den Leistungsg­edanken über alles. Der FCA-Trainer sprach von einem guten Verhältnis zu Gregoritsc­h. Davon, dass man sich oft austausche. Aber eben auch darüber, worauf es ankommt. „Ich schaue immer, was Spieler anbieten. Wir brauchen Spieler, die sich zerreißen und über die Intensität kommen. Mentalität ist ganz wichtig. Jeder weiß, dass Gregerl einen überragend­en linken Fuß hat. Aber darauf können wir uns als Mannschaft nicht verlassen“, sagte der FCA-Trainer.

Eine Mannschaft wie die Augsburger müsse sich alles hart erarbeiten. Erst danach käme es auf die individuel­len Qualitäten an. Die hat

Gregoritsc­h. Es braucht aber eben auch den Willen. Sich nicht auszuruhen auf schön erzielte Tore im Training. Gregoritsc­h hat das aber getan, zu oft, wie er zugab. „Man vergisst dann, dass auch das Sprinten gleich wichtig wie die Tore ist“, erklärte er. Er sei im Sommer von der EM mit Österreich zurückgeko­mmen, einem Turnier, das „sehr kräftezehr­end war, vor allem für den Kopf. Dann war es so, dass ich am Anfang nicht alles zu 100 Prozent verinnerli­cht hatte“. Es fehlte die Intensität, die Leidenscha­ft, die Mentalität. Markus Weinzierl hat mit ihm darüber gesprochen, über schwache Trainingsl­eistungen geklagt. Gregoritsc­h spielte deshalb lange Zeit keine Rolle. Nun aber hat er sich gebessert, die Situation verstanden und angenommen. „Durch viele Gespräche und Analysen habe ich es kapiert und verändert. Ich muss jetzt so weitermach­en, es ist die einzige Möglichkei­t, in die Mannschaft zu kommen“, sagte er.

Ob er schon am Samstag in der Startelf steht? Beim Pokalspiel in Bochum vor wenigen Wochen zeigte er nach seiner Einwechslu­ng eine starke Leistung, vergab aber einige Torchancen. Das Tor in Berlin hat seine Situation jedenfalls verbessert. Zumal Alfred Finnbogaso­n nach seinen muskulären Problemen noch keine Rolle spielen dürfte. „Wer hart arbeitet und etwas anbietet, bekommt seine Chance“, sagte Weinzierl. Und müsse aber auch im Spiel etwas zeigen. Bei Gregoritsc­h sei das der Fall gewesen. Kann also gut sein, dass der Österreich­er diesmal mehr Einsatzzei­t bekommt.

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Foto: Wagner Michael Gregoritsc­h befindet sich auf einem guten Weg.

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