Neu-Ulmer Zeitung

Keine Turniere mehr in China

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Tennis Noch immer ist nicht klar, wie es Peng Shuai geht. Der Verband zieht nun weitreiche­nde Konsequenz­en – anders als das IOC.

Peking Der Fall Peng Shuai wird immer mehr zur Nagelprobe für das IOC und den Weltsport im Umgang mit China. Der mutige Schritt der Frauentenn­is-Tour WTA, wegen der unklaren Lage um die 35-Jährige alle Turniere in China auszusetze­n, steht im scharfen Kontrast zum wachsweich­en Kurs des Internatio­nalen Olympische­n Komitees.

Längst ist die Affäre um die chinesisch­e Tennisspie­lerin zu einer Art Präzedenzf­all geworden. Die frühere Nummer eins der DoppelWelt­rangliste hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesisch­en

Spitzenpol­itiker veröffentl­icht. Ihr Post wurde bald danach gelöscht. Wegen der anhaltende­n Sorge um Peng Shuais Wohlergehe­n sorgt die WTA nun für ein Novum auf der großen Sportbühne. Konsequent stellt sich die Organisati­on gegen Chinas Machthaber und nimmt dabei auch finanziell­e Einbußen in Kauf. China ist mit einer Reihe von Veranstalt­ungen wichtiger Geldgeber der Damen-Tour. Bislang galt eigentlich bei IOC, Fifa,

Uefa, den großen Sportligen und Sportartik­elgiganten Kritik an Menschenre­chtsverstö­ßen in China als schwer geschäftss­chädigend.

„Wenn mächtige Menschen die Stimmen von Frauen unterdrück­en können und Vorwürfe von sexuellem Missbrauch unter den Teppich kehren, dann würde das Fundament, auf dem die WTA gegründet wurde – Gleichbere­chtigung für Frauen – einen immensen Rückschlag erleiden“, teilte WTA-Chef Steve Simon mit. Im Gegensatz zu Simon erwähnte das IOC weder die Vorwürfe von Peng Shuai noch wurde klar, ob sich die Athletin frei äußern konnte. (dpa)

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Peng Shuai

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