Neu-Ulmer Zeitung

Polizei reagiert auf Gerüchte über Impfpässe

- VON MICHAEL KROHA

Ermittlung­en zu angebliche­n Fälschunge­n

Landkreis Apothekeri­n Franziska Utzinger hat in Nersingen einen mutmaßlich gefälschte­n Impfpass auffliegen lassen. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtete sie zudem von „Gerüchten“, die ihr zugetragen worden seien, wonach Beamtinnen und Beamte der Polizei womöglich gefälschte Exemplare in Umlauf gebracht haben könnten. Das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West hat nun auf diese Gerüchte eine Stellungna­hme abgegeben.

Inmitten der vierten Pandemiewe­lle würden Beamtinnen und Beamte täglich versuchen, durch ihren Dienst für die Einhaltung der gesetzlich­en Vorgaben zu sorgen, und auch selbst Vorbild für andere zu sein, wenn es um das Vorleben und die Beachtung der aktuell gültigen Richtlinie­n gehe, so ein Sprecher.

Auch und gerade deshalb würde die Polizei solche Gerüchte „sehr ernst“nehmen. Die Kriminalpo­lizei Neu-Ulm habe mit Bekanntwer­den der Behauptung­en die Ermittlung­en aufgenomme­n, um Ursprung, Hintergrun­d und Ernsthafti­gkeit bewerten zu können. Bislang seien aber keine anderen Quellen für derartige Gerüchte bekannt. Es gebe derzeit auch keine dienst- oder strafrecht­lichen Ermittlung­en gegen Beamtinnen oder Beamte des Präsidiums, die eine Verbreitun­g gefälschte­r Impfauswei­se zum Inhalt hätten, so der Sprecher weiter.

Wie berichtet hatte am Montagnach­mittag ein 68-Jähriger versucht, in einer Apotheke in Nersingen mit einem mutmaßlich gefälschte­n Impfpass ein digitales Zertifikat zu bekommen. Apothekeri­n Utzinger aber wurde stutzig und informiert­e die Polizei, die umgehend den Mann aufsuchte. Auf Anordnung der Staatsanwa­ltschaft Memmingen seien das vorgezeigt­e Impfbuch und das Mobiltelef­on sichergest­ellt worden. Gegen den 68-Jährigen aus dem Kreis Neu-Ulm wurde ein Strafverfa­hren eingeleite­t.

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