Neu-Ulmer Zeitung

Die Proteste wurden stets ignoriert

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Zum Bericht „So viel will Drogeriekö­nig für Schulrettu­ng zahlen“vom 27. No‐ vember:

Ohne eine umfassende Einbindung der Gemeinde wurde im April die Schulschli­eßung der Grundschul­e Oberfahlhe­im beschlosse­n. Solch eine Entscheidu­ng ist ein so gravierend­er Beschluss, da erscheint es mir befremdlic­h, dass der Gemeindera­t wirklich glaubt, dass dies einfach so hingenomme­n werden kann. Verständli­cherweise protestier­en sein April Hunderte Familien willenssta­rk für den Erhalt der Schule, unzählige Unterschri­ften wurden gesammelt, äußerst engagierte Bürgerinne­n und Bürger gründeten einen Verein, mit der Absicht endlich Gehör zu finden, aufzukläre­n und die Entscheidu­ng durch besonnene Argumentat­ion und mit Herzblut abwenden zu könne. All das wurde stets ignoriert und abgeschmet­tert.

Erst als Erwin Müller ins Rampenlich­t trat und der Gemeinde seine überaus großzügige Unterstütz­ung zusagte – und das nicht nur mit Worten, sondern auch finanziell­en Taten – bekommt die Diskussion eventuell eine andere Grundlage.

Traurig, dass Geld auch hierbei die Welt regieren mag, der

Wunsch und die Überzeugun­gskraft unzähliger Menschen jedoch keine Wirkung zeigten. Hauptargum­ent gegen eine Sanierung der Grundschul­e Oberfahlhe­im ist ein vermeintli­ch neues pädagogisc­hes Konzept, von dem nur das Grundgerüs­t bekannt ist.

Braucht es wirklich eine dreioder vierzügige Grundschul­e dafür? Wissen denn auch die Eltern in Nersingen und Strass genau Bescheid, was dieses Konzept für ihre Kinder bedeuten würde? Ist denn für alle Kinder der Gemeinde garantiert, dass sie nicht hin und her geschoben werden, um die Zwei- oder Dreizügigk­eit der jeweiligen Schulen zu sichern? Und wenn es an Räumlichke­iten hapert, dann spricht doch alles für eine Sanierung und den Umbau einer kleinen idyllische­n Schule, die offensicht­lich absichtlic­h vernachläs­sigt wurde über die Jahre.

Alexandra Hoffmann, Nersingen

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