Bürger äußern Wünsche und Kritik zum Pfuhler Dorfplatz
Oberbürgermeisterin Albsteiger und Stadtvertreter stellen in Pfuhl ihre Ideen zum „Stadtteilplatz“vor. Auch der Vereinsring zeigt eine Variante. Größter Streitpunkt sind Parkplätze.
Neu-Ulm Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) freute sich am Montagabend über die vielen Anwesenden im Pfuhler Museumsstadel, die ihre Ideen und Vorschläge in Sachen „Stadtteilplatz für Pfuhl“im Bereich Ecke Sonnen- und Griesmayerstraße einbringen konnten. Nach anderthalb Stunden lebhafter Diskussion folgerte sie: „Das zarte Pflänzchen“müsse nun wachsen, dies sei nicht die einzige Veranstaltung gewesen, es gehe weiter.
Am liebsten hätte die Oberbürgermeisterin schon vorab auf dem Platz die Voraussetzungen für einen wöchentlichen Markt geschaffen, doch alles brauche seine Zeit. Dass das Projekt alle Beteiligten vor große Probleme gestellt hat und bis auf Weiteres stellen wird, wurde beim gut besuchten Abend deutlich. Deutlich wurde ebenso, dass die Stadtverwaltung willig ist, bald für Pfuhl einen Ortsmittelpunkt zu realisieren, dort aber keinesfalls einen versiegelten Parkplatz zu schaffen. Vielmehr soll ein Treffpunkt für Jung und Alt entstehen.
Der ehemalige CSU-Bürgermeister und Stadtrat Hermann Hillmann sowie die stellvertretende CSU-Ortsverbandsvorsitzende und einstige Stadträtin Uschi Hörger erinnerten tadelnd an die vergangenen zwei Jahrzehnte, in denen in Sachen Dorfplatz aus ihrer Sicht viel zu wenig voranging. Positiv wurde hingegen der Grundstückstausch mit der evangelischen Pfarrgemeinde St. Ulrich hervorgehoben.
Seitens der Stadtverwaltung wurden die zwei möglichen Varianten vorgestellt: Die kleinere Lösung umfasst fast 1600 Quadratmeter, die größere Planung sieht eine Fläche von fast 1900 Quadratmetern vor und schließt Teile der Griesmayerstraße bis hin zum Zehentstadel mit ein. Darüber hinaus ist laut Stadtplaner Raimund Heckmann auch die Ausweisung einer Fahrradachse in der Griesmayerstraße angedacht.
Der Vereinsring Pfuhl hatte ebenfalls auf Grundlage von Rückmeldungen aus den Vereinen eine Variante ausgearbeitet. Bei den meisten Punkten herrschte hier Einverständnis mit den Vorschlägen der Stadtverwaltung: Der Platz soll als Veranstaltungsfläche, etwa für einen Markt, Spielplatz und diverse Darbietungen, dienen. Wichtig auch: Die dominante Linde und die übrigen Bäume sollen erhalten bleiben. Gewünscht werde auch eine Bühne für Darbietungen aller
Art sowie Infrastruktur wie Strom, Abwasser und Wasser.
Keine Einigkeit kam allerdings auf, als es um die Parkplatzmisere ging. Der Vereinsring-Vorschlag sieht in Richtung Gehweg eingerückte Parkplätze entlang von Sonnen- und Grießmayerstraße vor, die zum Teil mit Ladesäulen für E-Autos ausgestattet sind.
Dazu schieden sich aber die Geister bei Verwaltung und Bürgern. Unter anderem wünschte sich die Leiterin der an den Dorfplatz angrenzenden Kita zumindest ein paar Kurzeitparkplätze für berufstätige Eltern, die ihren Nachwuchs nicht mit dem Fahrrad zum Hort bringen können. Ein anderer Bürger forderte, die Sonnenstraße als Einbahnstraße auszuweisen. Hinzu kamen noch weitere Wünsche wie ein Brunnen oder mehrere Ruhebänke. Ein Brunnen ist aus Sicht der Stadtverwaltung aber zu teuer.
Vorstellbar ist aber wohl auch, dass der gegenüberliegende historische Zehentstadel in das Konzept integriert wird. Der Stadel ist jedoch im Eigentum von 43 Pfuhler Landwirten, gab der Vorsitzende der Zuchtgenossenschaft Pfuhl, Siegfried Miller, zu bedenken. Auch das kleinere Grundstück daneben, auf dem mehrere Bäume stehen, ist nicht im Besitz der Stadt. Es gehört laut einer dortigen Betreuerin der Eigentumsgemeinschaft „Sonne“– benannt nach dem früheren Gasthof, der dort einmal stand.