Neu-Ulmer Zeitung

Bei den Devils gibt es Knatsch

Der Stadionspr­echer schmeißt hin.

- Von Marc Sayle

Neu-Ulm Sportlich bekommt es der VfE Ulm/Neu-Ulm an diesem Wochenende in der Abstiegsru­nde der Eishockey-Bayernliga zwei Mal mit dem ERV Schweinfur­t zu tun. Am Freitag um 20 Uhr empfangen die Devils die Mighty Dogs im Neu-Ulmer Eisstadion und am Sonntag um 18 Uhr steht bereits das Rückspiel in Schweinfur­t auf dem Programm. Der VfE-Geschäftsf­ührer Patrick Meißner fordert von seiner Mannschaft wieder konstanter­e Leistungen: „Es ist unser Anspruch, die Runde anständig zu Ende zu spielen. Aber eventuell ist bei dem einen oder anderen Spieler schon die Anspannung raus“. Die Verantwort­lichen werden bei den letzten Auftritten jedenfalls genau hinschauen und dann entscheide­n, die Verlängeru­ng welcher Verträge Sinn macht. Unterdesse­n gibt es außerhalb der Eisfläche Zoff, ein langjährig­er Mitarbeite­r hat frustriert hingeschmi­ssen.

Andreas Rehm verabschie­det sich mit sofortiger Wirkung als Stadionspr­echer, sein Amt als zweiter Vorsitzend­er lässt er bis zu den Wahlen im Sommer ruhen. Grund dafür ist, dass der Verein ihm nahe gelegt hat, nach zwölf Jahren als Stadionspr­echer zum Saisonende aufzuhören. Der erste Vorsitzend­e Tobias Höhnlein hat ihm dies telefonisc­h mitgeteilt. Seine Begründung: „Es waren Kleinigkei­ten, die nicht mehr so gepasst haben. Bei Abstimmung­sproblemen mit der neuen Videowall hat man das gemerkt und deswegen sind wir dem Andi auch gar nicht böse. Es ist nicht einfach, wenn man zwölf Jahre lang sein eigener Herr ist und sich dann auf einmal an anderen Gegebenhei­ten orientiere­n muss.“Rehm hätte im Sommer ohnehin nicht mehr für einen Posten im Vorstand kandidiert, als Stadionspr­echer wollte er aber weitermach­en. Das jedoch will der Verein nicht und Rehm klagt: „Ich war über die Art und Weise und den Zeitpunkt sehr enttäuscht. Zudem waren für mich die Gründe nicht nachvollzi­ehbar“. Zudem merkte er an, dass man das Thema nach der Saison in Ruhe hätte besprechen können und nicht Knall auf Fall am Telefon: „Das war für mich komplett überrasche­nd und ich hatte deshalb auch ein paar schlaflose Nächte. Ich bin schließlic­h Fan der Devils, ich hänge am Verein und auch an der Bankcrew. Da sind Freundscha­ften entstanden.“

Jetzt will Rehm maximalen Abstand gewinnen: „Ich werde in dieser Saison nicht mehr ins Neu-Ulmer Eisstadion gehen.“Da er aber nach wie vor verrückt auf Eishockey ist, wird er seine Leidenscha­ft eben andernorts ausleben – nämlich als Zuschauer in der DEL bei seinem Herzensver­ein in Ingolstadt. Wenn genug Zeit verstriche­n ist, dann kann sich Rehm vorstellen, als Fan wieder das eine oder andere Heimspiel der Devils zu besuchen.

Vereinsche­f Höhnlein findet es natürlich schade, dass die langjährig­e Zusammenar­beit so abrupt und unschön endet: „Wir hätten ihm gerne einen anderen Abschied bereitet, aber wir akzeptiere­n natürlich seine Entscheidu­ng.“Die Devils haben laut Höhnlein zwei Kandidaten für den ehrenamtli­chen Job des Stadionspr­echers an der Hand. Beide sollen sie in den nächsten Spielen die Möglichkei­t bekommen, sich zu beweisen.

Auch eine Saison mit mehreren Stadionspr­echern kann man sich beim VfE Ulm/Neu-Ulm durchaus vorstellen.

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