Der Fluchtweg brannte weg
Dramatischer Großbrand in Solingen: Vier Menschen, darunter zwei Kinder, kommen in einem Altbau um, neun werden zum Teil schwer verletzt.
Solingen Das Treppenhaus in hellen Flammen, mehrere Bewohner springen in Panik im Obergeschoss aus dem Fenster, ein Mensch verfehlt das Sprungpolster der Feuerwehr und landet auf einem Autodach – bei einem Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in Solingen haben sich am frühen Montagmorgen dramatische Szenen abgespielt. Vater, Mutter und zwei Kinder einer Familie wurden bei dem Feuer getötet. „Der Tod einer ganzen Familie ist ein Tag der
Trauer für unsere ganze Stadt“, erklärte Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach und ordnete Trauerbeflaggung an.
Weitere neun Menschen kamen mit unterschiedlich schweren Verletzungen in Krankenhäuser. Das Haus ist unbewohnbar. Die Mieter müssen von der Stadt anderweitig untergebracht werden. Das Feuer sei vermutlich im ersten Obergeschoss des etwa 100 Jahre alten Hauses mit einem hölzernen Treppenhaus ausgebrochen und habe sich rasend schnell ausgebreitet, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Aus dem ersten Stock seien die Flammen aus den Fenstern geschlagen, als die Einsatzkräfte zu dem Haus kamen. Der Brand war der Feuerwehr um 2.47 Uhr gemeldet worden. Etwa 40 Menschen hätten sich fast gleichzeitig bei der Notrufzentrale gemeldet, sagte ein Sprecher. Innerhalb von sechs Minuten seien die ersten Feuerwehrleute am Brandort gewesen. Die Feuerwehr setzte bis zu 120 Einsatzkräfte
ein. Beim Eintreffen der Feuerwehr habe das Holz-Treppenhaus „rot glühend im Vollbrand gestanden“, sagte Einsatzleiter Gottfried Kreuzberg. Der Fluchtweg sei „komplett weggebrannt“.
Der Altbau wurde zur Todesfalle. „Zu diesem Zeitpunkt konnten die Hausbewohner nur noch über die Fenster gerettet werden“, hieß es. Schon am Morgen hatten die Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle. Die Brandursache war zunächst unklar. (dpa)