Geplantes Wohngebiet: Ist die Einfahrt zu gefährlich?
Die Pläne eines Grundstückeigentümers für neue Wohnungen in Wullenstetten nehmen immer mehr Gestalt an. Doch besonders ein Aspekt ist nach wie vor ungelöst.
Senden Wie in so vielen anderen deutschen Städten und Kommunen ist auch in Senden der Wohnungsmarkt angespannt. Viele Bürgerinnen und Bürger dürften demnach mit Interesse auf Bauprojekte wie das in Wullenstetten warten, das dem Planungs-, Bauund Umweltausschuss in seiner vergangenen Sitzung erneut vorgestellt wurde. Tatsächlich hatten sich bei der öffentlichen Sitzung im Sendener Rathaus zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer eingefunden, die die Reaktionen der Mitglieder des Bauausschusses auf das Vorhaben direkt mitverfolgen konnten. Besonders ein Detail sorgte im Gremium weiterhin für Kritik.
Im November 2022 hatte der Grundstückseigentümer seine Pläne dem Bauausschuss ein erstes Mal vorgestellt. Auf dem knapp 7000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Römerstraße, Im Gerinne und Johann-Glockler-Straße wollte er nach damaligem Stand acht Häuser bauen: vier
Mehrfamilienhäuser mit jeweils drei Geschossen und Tiefgarage, drei Doppelhäuser und ein Reihenhaus mit drei Einheiten. Die Neubauten sollten durch eine kleine Straße auf dem Grundstück miteinander verbunden sein und würden gewissermaßen ein kleines neues Wohnquartier bilden.
Bereits 2022 sorgten einige Details der Pläne für Unmut im Gremium. Eines davon: Die geplanten Mehrfamilienhäuser seien zu massiv, der Eigentümer solle sie an die bisherigen Gebäude an der Römerstraße anpassen. „Mehr verträgt das Gebiet nicht“, sagte unter anderem Edwin Petruch (CFW/FWG) damals. Ein Auftrag an den Eigentümer lautete demnach: In den neuen Plänen sollen die Häuser kleiner sein.
Das hat dieser entsprechend umgesetzt und plant nun statt acht nur noch mit sieben Häusern: fünf Mehrfamilienhäuser und zwei Doppelhäuser. Teilweise wurde deren geplante Höhe reduziert, teilweise die Länge. „Diese sind so angeordnet, dass sie sich harmonisch in das abfallende Gelände und in die heterogene Gebäudestruktur der dörflichen Bebauung in Wullenstetten einfügt“, heißt es in den Ausführungen in der Sitzungsvorlage zu den neuen Planungen.
Auch die Mitglieder des Bauausschusses zeigten sich zufrieden, dass man ihren Wünschen in vielen Bereichen so stark entgegengekommen war. Theodor Walder (CSU) fühlte sich nur in einem Aspekt „über den Tisch gezogen“: Man habe damals 38 Wohnungen zugestimmt, nun sei von 40 die Rede. „Das würde für noch mehr Verkehr sorgen“, sagte er und beantragte im Bauplan maximal 38 Wohnungen festzulegen.
Denn besonders der Verkehr ist an dieser Stelle in Wullenstetten ein schwieriges Thema: Vor allem was die Zufahrt zum geplanten Wohngebiet aus Richtung der Johann-Glocker-Straße anbelangt. Die Stelle sei voll, eng, steil und verkehrslastig, sagte Georg Schneider (SPD) schon zu den Planungen im November 2022. Wirklich gelöst haben auch die neuen Pläne dieses Problem nicht.
Zwar habe man überprüft, ob es möglich sei, die Kreuzung auszubauen, sodass die Einfahrt in das Wohngebiet weiter von der derzeitigen gefährlichen Ecke entfernt sei. Das habe man allerdings schon früh als unverhältnismäßig verworfen, denn: Dafür müsste man die Straße Im Gerinne um 0,5 bis 1,45 Meter aufschütten und alle Anwohnenden wären betroffen. „Eine schwierige Kiste“, sagte Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf. Einige andere Lösungsideen brachten die Mitglieder des Bauausschusses noch vor und verwarfen sie meist direkt selbst wieder. Am Ende einigte man sich jedoch auf einen Vorschlag Petruchs: Der Auftrag für die Planer ist, nun zu überprüfen, ob man das Eckgrundstück an der Kreuzung Johann-Glocker-Straße – Im Gerinne teilweise zurückbauen und dadurch die Einfahrt zu dem zukünftigen Wohngebiet verbessern kann.