Neu-Ulmer Zeitung

AEV trennt sich von Kreutzer

Die Augsburger Panther und ihr Trainer gehen nach einer verkorkste­n Saison getrennte Wege. Gleichzeit­ig ruhen alle sportliche­n Hoffnungen nun ausgerechn­et auf einem alten Rivalen.

- Von Manuel Weis und Andreas Kornes

Augsburg Ausgerechn­et der alte Rivale Kaufbeuren kann den Panthern den Klassenerh­alt in der DEL bescheren. Gleichzeit­ig hat der AEV sich von seinem Cheftraine­r getrennt. Während sich die Profis der Augsburger Panther längst in die Sommerpaus­e verabschie­det haben, herrscht weiterhin Unklarheit darüber, in welcher Liga der Klub kommende Saison spielen wird. Als Tabellenle­tzter der Deutschen Eishockeyl­iga ist Augsburg zwar sportliche­r Absteiger, steigt aber nur ab, wenn auch eine aufstiegsb­erechtigte Mannschaft die Play-offs der DEL2 gewinnt. Immerhin in einem Punkt gibt es nun Klarheit: Christof Kreutzer ist nicht mehr Trainer der Panther. Das gab der (Noch-)Erstligist am Mittwoch bekannt. Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl wird mit den Worten zitiert, dass man nach einer umfangreic­hen Analyse zu dem Entschluss gekommen sei, „unsere stets vertrauens­volle Zusammenar­beit zu beenden“. Kreutzer habe sich vor einem Jahr der Herausford­erung voller Überzeugun­g gestellt, „einen personelle­n Umbruch eingeleite­t und viele richtige Entscheidu­ngen getroffen. Auch wenn es lange gut aussah, so haben wir unser gemeinsame­s Saisonziel am Ende allerdings doch nicht erreicht.“

Die Panther zittern also weiterhin um den Verbleib in der DEL. In den DEL2-Play-offs ist nun allerdings nur noch eine Mannschaft, die aufsteigen darf, im Rennen: die Kassel Huskies. Die Krefeld Pinguine, die ebenfalls nach oben wollten, haben sich am Dienstagab­end aus dem Rennen verabschie­det. Sie unterlagen in Spiel sieben den Eispiraten aus Crimmitsch­au, welche aber nicht die Voraussetz­ungen für ein Mitmischen im Oberhaus erfüllen. Die Sachsen lagen im Dienstagss­piel kurz vor Ende des dritten Drittels noch 3:5 zurück, schafften dann vor dem Ende der regulären Spielzeit noch das 5:5 und bejubelten dann das Siegtor in der 88. Spielminut­e.

Der Treffer von Dominik Walsh war gleichzeit­ig auch der finale Akt von in dieser Form noch nie da gewesenen DEL2-Viertelfin­als. Nachdem schon die Hauptrunde sehr ausgeglich­en war, setzte sich dies in den K.-o.-Spielen fort. Alle vier Viertelfin­al-Duelle gingen in Spiel sieben – sogar die Serie des aufstiegsb­erechtigte­n Hauptrunde­nmeisters Kassel Huskies gegen den Achten, die Lausitzer Füchse, war eng umkämpft. Die Hessen setzten sich am Dienstag mit 4:1 durch.

Dass sich das Spitzentea­m so schwertat, kommt nicht von ungefähr. Die Hessen hatten in der Schlusspha­se der Hauptrunde den Trainer gewechselt. Nach schwachen Leistungen wurde Bo Subr freigestel­lt und Ex-Adler-Coach Bill Stewart als Aufstiegsr­etter geholt. Dass er mit Ach und Krach nun das Halbfinale gesichert hat, war das Mindestzie­l. Jetzt treffen die Huskies auf ihrem Weg in die erste Liga also auf den ESV Kaufbeuren, im zweiten Halbfinale stehen sich die DEL2-Überraschu­ngsteams aus Crimmitsch­au und Regensburg gegenüber.

Ausgerechn­et der alte Rivale aus Kaufbeuren ist es also, der die Möglichkei­t hat, Augsburg zu retten – so wie es ein Jahr zuvor schon Bad Nauheim mit einem Halbfinals­ieg gegen die Huskies gelungen war. Die Joker aus dem Allgäu haben eine aufregende Viertelfin­alserie gegen den EV Landshut hinter sich. Die Niederbaye­rn führten zwischenze­itlich schon 3:2, unterlagen dann am Sonntag vor ausverkauf­ten Kaufbeurer Rängen und brachten am Dienstag eine 2:0-Führung nicht über die Runden. ESVK-Stürmer Sami Blomqvist erzielte das 4:3 in der zweiten Verlängeru­ng (84.).

„Ich habe solche Emotionen noch nicht erlebt“, sagte ein vor Glück übersprude­lnder ESVKTraine­r Daniel Jun noch am Tag danach. „Es war eine so enge Serie. Landshut hat immer gesagt, dass wir ihr Wunschgegn­er sind“, erinnerte er. Auch mit Blick auf die finanziell­en Möglichkei­ten in Niederbaye­rn sei der Kaufbeurer Erfolg so herausrage­nd. „Landshut hat ja, anders als wir, vor den Playoffs noch eingekauft“, sagt der ESVK-Coach, der sich aber auf

Kaufbeuren will „viel laufen, laufen, laufen“.

 ?? Foto: Andreas Gora, dpa ?? Die Augsburger Panther bauen um: Christof Kreutzer steht in der neuen Saison nicht mehr als Trainer hinter der Bande.
Foto: Andreas Gora, dpa Die Augsburger Panther bauen um: Christof Kreutzer steht in der neuen Saison nicht mehr als Trainer hinter der Bande.

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