AEV trennt sich von Kreutzer
Die Augsburger Panther und ihr Trainer gehen nach einer verkorksten Saison getrennte Wege. Gleichzeitig ruhen alle sportlichen Hoffnungen nun ausgerechnet auf einem alten Rivalen.
Augsburg Ausgerechnet der alte Rivale Kaufbeuren kann den Panthern den Klassenerhalt in der DEL bescheren. Gleichzeitig hat der AEV sich von seinem Cheftrainer getrennt. Während sich die Profis der Augsburger Panther längst in die Sommerpause verabschiedet haben, herrscht weiterhin Unklarheit darüber, in welcher Liga der Klub kommende Saison spielen wird. Als Tabellenletzter der Deutschen Eishockeyliga ist Augsburg zwar sportlicher Absteiger, steigt aber nur ab, wenn auch eine aufstiegsberechtigte Mannschaft die Play-offs der DEL2 gewinnt. Immerhin in einem Punkt gibt es nun Klarheit: Christof Kreutzer ist nicht mehr Trainer der Panther. Das gab der (Noch-)Erstligist am Mittwoch bekannt. Hauptgesellschafter Lothar Sigl wird mit den Worten zitiert, dass man nach einer umfangreichen Analyse zu dem Entschluss gekommen sei, „unsere stets vertrauensvolle Zusammenarbeit zu beenden“. Kreutzer habe sich vor einem Jahr der Herausforderung voller Überzeugung gestellt, „einen personellen Umbruch eingeleitet und viele richtige Entscheidungen getroffen. Auch wenn es lange gut aussah, so haben wir unser gemeinsames Saisonziel am Ende allerdings doch nicht erreicht.“
Die Panther zittern also weiterhin um den Verbleib in der DEL. In den DEL2-Play-offs ist nun allerdings nur noch eine Mannschaft, die aufsteigen darf, im Rennen: die Kassel Huskies. Die Krefeld Pinguine, die ebenfalls nach oben wollten, haben sich am Dienstagabend aus dem Rennen verabschiedet. Sie unterlagen in Spiel sieben den Eispiraten aus Crimmitschau, welche aber nicht die Voraussetzungen für ein Mitmischen im Oberhaus erfüllen. Die Sachsen lagen im Dienstagsspiel kurz vor Ende des dritten Drittels noch 3:5 zurück, schafften dann vor dem Ende der regulären Spielzeit noch das 5:5 und bejubelten dann das Siegtor in der 88. Spielminute.
Der Treffer von Dominik Walsh war gleichzeitig auch der finale Akt von in dieser Form noch nie da gewesenen DEL2-Viertelfinals. Nachdem schon die Hauptrunde sehr ausgeglichen war, setzte sich dies in den K.-o.-Spielen fort. Alle vier Viertelfinal-Duelle gingen in Spiel sieben – sogar die Serie des aufstiegsberechtigten Hauptrundenmeisters Kassel Huskies gegen den Achten, die Lausitzer Füchse, war eng umkämpft. Die Hessen setzten sich am Dienstag mit 4:1 durch.
Dass sich das Spitzenteam so schwertat, kommt nicht von ungefähr. Die Hessen hatten in der Schlussphase der Hauptrunde den Trainer gewechselt. Nach schwachen Leistungen wurde Bo Subr freigestellt und Ex-Adler-Coach Bill Stewart als Aufstiegsretter geholt. Dass er mit Ach und Krach nun das Halbfinale gesichert hat, war das Mindestziel. Jetzt treffen die Huskies auf ihrem Weg in die erste Liga also auf den ESV Kaufbeuren, im zweiten Halbfinale stehen sich die DEL2-Überraschungsteams aus Crimmitschau und Regensburg gegenüber.
Ausgerechnet der alte Rivale aus Kaufbeuren ist es also, der die Möglichkeit hat, Augsburg zu retten – so wie es ein Jahr zuvor schon Bad Nauheim mit einem Halbfinalsieg gegen die Huskies gelungen war. Die Joker aus dem Allgäu haben eine aufregende Viertelfinalserie gegen den EV Landshut hinter sich. Die Niederbayern führten zwischenzeitlich schon 3:2, unterlagen dann am Sonntag vor ausverkauften Kaufbeurer Rängen und brachten am Dienstag eine 2:0-Führung nicht über die Runden. ESVK-Stürmer Sami Blomqvist erzielte das 4:3 in der zweiten Verlängerung (84.).
„Ich habe solche Emotionen noch nicht erlebt“, sagte ein vor Glück übersprudelnder ESVKTrainer Daniel Jun noch am Tag danach. „Es war eine so enge Serie. Landshut hat immer gesagt, dass wir ihr Wunschgegner sind“, erinnerte er. Auch mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten in Niederbayern sei der Kaufbeurer Erfolg so herausragend. „Landshut hat ja, anders als wir, vor den Playoffs noch eingekauft“, sagt der ESVK-Coach, der sich aber auf
Kaufbeuren will „viel laufen, laufen, laufen“.