Seniorinnen stricken Mützen für Neugeborene
Babys, die in Neu-Ulm geboren werden, bekommen kleine Mützchen geschenkt. Die sind alle handgefertigt von Frauen aus der Illersenio-Wohnanlage in Illertissen.
Illertissen/Neu-Ulm Leise Musik, das Klicken von Stricknadeln, eine Runde von Frauen, Gespräche – es herrscht eine wohltuende Atmosphäre der Ruhe. Im gemütlichen Gemeinschaftsraum der IllersenioWohnanlage Rosengarten in Illertissen wird gemeinsam die Handarbeit gepflegt. Aber es strickt oder häkelt nicht jede der Frauen so vor sich hin, bestrickt an diesem Tag nicht Kinder und Enkel. Die Runde hat sich einer Sache gewidmet, die man außergewöhnlich nennen darf. Die Seniorinnen fertigen kleine Mützchen für Babys, die die jungen Mütter in der Station Geburtshilfe in der Donauklinik in Neu-Ulm erhalten. „Wenn man so will, ist das eine generationsübergreifende Tätigkeit. Ältere Frauen engagieren sich für Babys“, sagt die Leiterin des Betreuungsprogramms, Karin Gangl.
Anika Timm war eine Art Geburtshelferin für diese Aktion. Sie arbeitet in der Geburtshilfe in der Donauklinik. Man müsste den jungen Müttern ein Geschenk machen, wie wäre es mit kleinen Erstlingsmützen? Dieser Gedanke landete in der Illertisser Wohnanlage. „Das war eine Idee, die gerne aufgenommen wurde“, erinnert sich Gangl. Wenn dann noch die Eltern ein Foto vom kleinen Sprössling an die Strickgruppe schicken könnte – per Handy und Internet ist das ja kein Problem – würden sich die fleißigen Frauen freuen. „Natürlich halten wir uns an die Richtlinien des Datenschutzes“, betont Gangl.
An einem Tag werden an die 60 Minikopfbedeckungen für Babys fertig. Die Zahl der strickenden und häkelnden Frauen, die sich regelmäßig treffen, schwankt. Mal sind es sechs Frauen, mal mehr, vor allem im Winter, wenn das Wetter für einen Spaziergang wenig einladend ist. An diesem Nachmittag sind Klara Hörmann, Gerda
Treffer, Roswitha Desef, Ursula Dreher und Klara Danner anwesend.
Sie berichten, wie viel Freude ihnen diese Arbeit macht. Hinein geschaut in die Runde hat auch Roland Negele, zuständig für Marketing der Illersenio-Häuser. Anerkennung für ihr Tun von einem Mann zu bekommen, motiviere selbstverständlich besonders, sagen die Frauen und lachen – das sei nicht so ernst gemeint.
Mikaela Arnefeld-Grünitz, zuständig für Marketing für die Kreiskliniken, zeigt sich begeistert von der Idee. „Die kleinen Mützchen werden so gerne angenommen und vielleicht gelingt es uns auch, darauf hinzuwirken, dass möglichst viele kleine Fotos als Dankeschön an die engagierten Frauen geschickt werden können.“