Neu-Ulmer Zeitung

Neues Gehege für die Schweinche­n Ernie und Franz

Pünktlich zum Beginn der Osterferie­n gab es im Tiergarten Ulm noch einen großen Umzug. Was darüber hinaus noch neu ist im Zoo an der Donauhalle.

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Ulm Die beiden Mini-Schweine Ernie und Franz haben ein deutlich größeres Gehege bezogen und den Weg dorthin, so teilt die Ulmer Stadtverwa­ltung mit, völlig problemlos auf den eigenen vier Füßen zurückgele­gt. Der Anlass für den Umzug ist durchaus ernsthafte­r Art: Grundsätzl­ich sind Schweine sehr stressanfä­llig. Dass das Ganze so entspannt ablief, haben die Zwei ihren Tierpflege­rinnen zu verdanken, die in den vergangene­n Wochen fleißig mit ihnen für den großen Tag geübt haben.

Den Hintergrun­d erklärte die Tiergarten­leiterin: „Aufgrund der Gefahr, die von der Afrikanisc­hen Schweinepe­st ausgeht, mussten wir Ernie und Franz deutlicher von den Besuchern distanzier­en, um die Tiere zu schützen“, berichtet Stefanie Kießling. „Das Virus kann auch durch Menschen oder kontaminie­rte Lebensmitt­el übertragen werden, und die verschärft­en Auflagen in der Schweineha­ltung machen natürlich auch vor Zootieren nicht halt.“

Daher wurde ein leer stehendes Gehege „schweinege­recht“umgebaut, inklusive eines ganz neuen Stalls und entspreche­nder Möglichkei­t zur Schlammsuh­le, die auch Mini-Schweine sehr genießen. Im umgebauten Gehege gibt es nun die Möglichkei­t, ein Vorgehege am Stall abzutrenne­n, und der Abstand zwischen Besuchern und Tieren ist durch einen zweiten Zaun auf der Innenseite größer.

Damit Ernie und Franz möglichst entspannt in ihr neues Gehege umziehen konnten, wurden sie darauf trainiert, einem individuel­len Zielobjekt zu folgen, dem sogenannte­n „Target“, in diesem Fall ausziehbar­e kleine Fliegenkla­tschen mit unterschie­dlich farbiger Fläche. Ernie und Franz haben im Training gelernt, „ihrer“Farbe zu folgen und die Targets mit der Nase zu berühren, um eine Belohnung zu erhalten. „Es hat dann tatsächlic­h am Tag X auch richtig gut funktionie­rt“, resümiert Tierpflege­leiter Andreas Gerstenber­ger stolz.

Im neuen Zuhause angekommen, wurde alles genau erkundet und augenschei­nlich für gut befunden – kein Wunder, denn nun steht den beiden ein Vielfaches an Raum zur Verfügung, inklusive einer großen Wiesenfläc­he zum Wühlen und Wohlfühlen. Einziges Manko: das allseits beliebte „Schweinebü­rsten“muss künftig entfallen. Aber das Team vom Tiergarten hat sich etwas Neues für die Besucherin­nen einfallen lassen: Täglich um 11.30 Uhr gibt es künftig eine „Besucherze­it“, bei der man Fragen zu den MiniSchwei­nen stellen kann, für deren Beantwortu­ng sich einer der Mitarbeite­nden extra Zeit nimmt. „Und im Rahmen der betreuten zoopädagog­ischen Programme kann es vielleicht auch wieder einen Besuch bei den Schweinche­n geben“., meint Zoopädagog­in Isabel Jabs.

Zunächst dürfen die Zwei sich aber erst einmal in Ruhe im tollen großen Gehege eingewöhne­n. Wer die Mini-Schweine und ihre tierischen Kollegen sehen will, hat derzeit täglich zwischen 10 und 17 Uhr (ab April auch wieder bis 18 Uhr) dazu Gelegenhei­t, Kassenschl­uss ist jeweils 30 Minuten vor dem Ende der Besuchszei­t. (AZ)

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Foto: Tiergarten Ulm Ein Minischwei­n und Tierpflege­leiter Andreas Gerstenber­ger im neuen Vorgehege.

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