Bröckelige Gehwege, Schlaglöcher und Fluglärm
Bei der Bürgerversammlung in Emershofen kommen einige Beschwerden zur Sprache. Im Hinblick auf die Wärmeversorgung hat der Bürgermeister schlechte Nachrichten.
Emershofen Die erste Bürgerversammlung des Jahres in Weißenhorn ging am Dienstagabend im Saal des Schützenvereins Emershofen über die Bühne. Und bei dieser wurde klar, dass die Bürger und Bürgerinnen dieses Stadtteils an mehreren Ecken und Enden der Schuh drückt. Ein wichtiges Anliegen ist es offensichtlich zu erfahren, wie es um die Wärmeversorgung in Emershofen steht, da eine Anbindung ans Fernwärmenetz nicht möglich sei, wie Bürgermeister Wolfgang Fendt bei der gut besuchten Versammlung berichtete.
Zunächst sprach Fendt vor allem über die finanzielle Lage der Stadt Weißenhorn inklusive aller Stadtteile. Und da konnte er absolut Positives berichten: „Ende des Jahres werden wir schuldenfrei sein. Das können nicht viele Kommunen in der Region von sich behaupten.“Dabei liefen einige große Projekte. Alleine für den Neubau des Feuerwehrhauses in Weißenhorn müsse eine Investition in Höhe von zwölf bis 15 Millionen Euro getätigt werden und die notwendige Sanierung des Museumskomplexes werde rund 18 Millionen Euro verschlingen, wobei aber mit einem Zuschuss von etwa zehn Millionen gerechnet werden könne. „Wir haben als Stadt 20 Millionen Euro auf dem Bankkonto, sodass alles zu stemmen ist“, sagte der Bürgermeister erfreut.
Bei einer internen Sitzung hatte Emershofens Ortssprecher Markus Kast einige Fragen und Bedürfnisse der Einheimischen zusammengetragen, sie ans Rathaus übermittelt. Wolfgang Fendt ging bei der Bürgerversammlung auf alle Punkte ein. Klar sei, dass in Sachen Wärmeplanung, für die es eine Vorgabe gibt, eine Lösung gefunden werden müsse, auch für Emershofen. „Wir werden Emershofen nicht im Stich lassen“, versicherte der Rathauschef. „In Weißenhorn wird das Fernwärmenetz ausgebaut, aber eine Leitung nach Emershofen ist nicht möglich.“Sollte es im Ort von privater Seite zu einer Lösung kommen, werde die Stadt dazu nicht in Konkurrenz treten.
Unzufrieden ist man in Emershofen
mit dem Feldwegenetz: Die Wege seien in schlechtem Zustand, es gebe viele Schlaglöcher. Dazu sagte Fendt: „Wir haben einen Pflegeplan aufgestellt. Alles hängt auch davon ab, was der Bauhof leisten kann. Mindestens einmal im Jahr werden alle Wege kontrolliert und instandgesetzt.“Auch das Problem von verschmutzten Starkregenschutzrinnen wurde angesprochen. Sie seien nicht gereinigt worden. Dem hielt Fendt entgegen: „Am 23. Mai und am 19. Dezember vergangenen Jahres wurden sie gereinigt.“Das Problem sei aber, so ein Bürger, dass der Boden, wenn es länger nicht geregnet habe, so trocken sei, dass er das viele Wasser bei Starkregen nicht aufnehme. Die Feuerwehr kann sich nach eigenen Angaben um die Reinigung kümmern, was jedoch viel Zeitaufwand erfordere. Zudem sei das nötige Werkzeug nicht vorhanden. Man werde sich um das Thema kümmern, sagte Fendt.
Mehrere Probleme haben Anwohner der Ortsdurchfahrt, die Teil der Kreisstraße NU 9 ist, gemeldet – zum Beispiel den Gehwegverfall. Die Gehwegränder seien bröckelig und es gebe dort starken Bewuchs. In der Diskussion wurde zunächst nicht klar, ob das Beheben der Schäden Aufgabe der Stadt oder der Anlieger sei. Da müsse auch erst eine Klärung her. Einige beklagten in diesem Bereich auch schlechte Sichtverhältnisse von ihren Einfahrten zur Straße hin und schlugen das Anbringen von Verkehrsspiegeln vor. Fendt erläuterte, dass die Unfallkommission dafür zuständig sei und sich das sicher ansehen werde. „Aber ein Allheilmittel sind Verkehrsspiegel nicht“, sagte er.
Beklagt wurde von der Bürgerschaft unter anderem auch eine Zunahme des Fluglärms. Gegen den der Bundeswehr könne die Stadt nichts unternehmen, ansonsten müsse man sehen, was genehmigt sei, antwortete Fendt. Angeprangert wurden ferner Schlaglöcher und Scherben auf der Ortsverbindungsstraße nach Bubenhausen, der schlechte Zustand vieler Feldkreuze (Fendt: „Wenn es städtische sind, werden für die Restaurierung Mittel im Haushalt eingestellt“) und der Busverkehr, zu dem ein Bürger sagte: „Am Tag fahren zwischen 6 und 23.30 Uhr 50 Busse an meinem Haus vorbei. Außer in den Schulbussen sitzt da fast niemand drin. Vielleicht wäre ein Rufbus sinnvoll.“Der Bürgermeister versprach: „Wir sind an der Sache dran.“