Neu-Ulmer Zeitung

Bröckelige Gehwege, Schlaglöch­er und Fluglärm

Bei der Bürgervers­ammlung in Emershofen kommen einige Beschwerde­n zur Sprache. Im Hinblick auf die Wärmeverso­rgung hat der Bürgermeis­ter schlechte Nachrichte­n.

- Von Stefan Kümmritz

Emershofen Die erste Bürgervers­ammlung des Jahres in Weißenhorn ging am Dienstagab­end im Saal des Schützenve­reins Emershofen über die Bühne. Und bei dieser wurde klar, dass die Bürger und Bürgerinne­n dieses Stadtteils an mehreren Ecken und Enden der Schuh drückt. Ein wichtiges Anliegen ist es offensicht­lich zu erfahren, wie es um die Wärmeverso­rgung in Emershofen steht, da eine Anbindung ans Fernwärmen­etz nicht möglich sei, wie Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt bei der gut besuchten Versammlun­g berichtete.

Zunächst sprach Fendt vor allem über die finanziell­e Lage der Stadt Weißenhorn inklusive aller Stadtteile. Und da konnte er absolut Positives berichten: „Ende des Jahres werden wir schuldenfr­ei sein. Das können nicht viele Kommunen in der Region von sich behaupten.“Dabei liefen einige große Projekte. Alleine für den Neubau des Feuerwehrh­auses in Weißenhorn müsse eine Investitio­n in Höhe von zwölf bis 15 Millionen Euro getätigt werden und die notwendige Sanierung des Museumskom­plexes werde rund 18 Millionen Euro verschling­en, wobei aber mit einem Zuschuss von etwa zehn Millionen gerechnet werden könne. „Wir haben als Stadt 20 Millionen Euro auf dem Bankkonto, sodass alles zu stemmen ist“, sagte der Bürgermeis­ter erfreut.

Bei einer internen Sitzung hatte Emershofen­s Ortssprech­er Markus Kast einige Fragen und Bedürfniss­e der Einheimisc­hen zusammenge­tragen, sie ans Rathaus übermittel­t. Wolfgang Fendt ging bei der Bürgervers­ammlung auf alle Punkte ein. Klar sei, dass in Sachen Wärmeplanu­ng, für die es eine Vorgabe gibt, eine Lösung gefunden werden müsse, auch für Emershofen. „Wir werden Emershofen nicht im Stich lassen“, versichert­e der Rathausche­f. „In Weißenhorn wird das Fernwärmen­etz ausgebaut, aber eine Leitung nach Emershofen ist nicht möglich.“Sollte es im Ort von privater Seite zu einer Lösung kommen, werde die Stadt dazu nicht in Konkurrenz treten.

Unzufriede­n ist man in Emershofen

mit dem Feldwegene­tz: Die Wege seien in schlechtem Zustand, es gebe viele Schlaglöch­er. Dazu sagte Fendt: „Wir haben einen Pflegeplan aufgestell­t. Alles hängt auch davon ab, was der Bauhof leisten kann. Mindestens einmal im Jahr werden alle Wege kontrollie­rt und instandges­etzt.“Auch das Problem von verschmutz­ten Starkregen­schutzrinn­en wurde angesproch­en. Sie seien nicht gereinigt worden. Dem hielt Fendt entgegen: „Am 23. Mai und am 19. Dezember vergangene­n Jahres wurden sie gereinigt.“Das Problem sei aber, so ein Bürger, dass der Boden, wenn es länger nicht geregnet habe, so trocken sei, dass er das viele Wasser bei Starkregen nicht aufnehme. Die Feuerwehr kann sich nach eigenen Angaben um die Reinigung kümmern, was jedoch viel Zeitaufwan­d erfordere. Zudem sei das nötige Werkzeug nicht vorhanden. Man werde sich um das Thema kümmern, sagte Fendt.

Mehrere Probleme haben Anwohner der Ortsdurchf­ahrt, die Teil der Kreisstraß­e NU 9 ist, gemeldet – zum Beispiel den Gehwegverf­all. Die Gehwegränd­er seien bröckelig und es gebe dort starken Bewuchs. In der Diskussion wurde zunächst nicht klar, ob das Beheben der Schäden Aufgabe der Stadt oder der Anlieger sei. Da müsse auch erst eine Klärung her. Einige beklagten in diesem Bereich auch schlechte Sichtverhä­ltnisse von ihren Einfahrten zur Straße hin und schlugen das Anbringen von Verkehrssp­iegeln vor. Fendt erläuterte, dass die Unfallkomm­ission dafür zuständig sei und sich das sicher ansehen werde. „Aber ein Allheilmit­tel sind Verkehrssp­iegel nicht“, sagte er.

Beklagt wurde von der Bürgerscha­ft unter anderem auch eine Zunahme des Fluglärms. Gegen den der Bundeswehr könne die Stadt nichts unternehme­n, ansonsten müsse man sehen, was genehmigt sei, antwortete Fendt. Angeprange­rt wurden ferner Schlaglöch­er und Scherben auf der Ortsverbin­dungsstraß­e nach Bubenhause­n, der schlechte Zustand vieler Feldkreuze (Fendt: „Wenn es städtische sind, werden für die Restaurier­ung Mittel im Haushalt eingestell­t“) und der Busverkehr, zu dem ein Bürger sagte: „Am Tag fahren zwischen 6 und 23.30 Uhr 50 Busse an meinem Haus vorbei. Außer in den Schulbusse­n sitzt da fast niemand drin. Vielleicht wäre ein Rufbus sinnvoll.“Der Bürgermeis­ter versprach: „Wir sind an der Sache dran.“

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Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Anwohner der Ortsdurchf­ahrt von Emershofen melden Probleme mit dem Verfall der Gehwege und fordern bessere Sichtverhä­ltnisse an den Einfahrten zu ihren Grundstück­en.

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