Neu-Ulmer Zeitung

Bekommt die Bachstraße Radwege auf beiden Seiten?

Um sicherer zu werden, muss die Kreuzung am Schulzentr­um in Senden neu gestaltet werden. Dafür gibt es mehrere Varianten.

- Von Annemarie Rencken

Senden Schulkinde­r, Autos, Busse – in der Bachstraße treffen sie alle aufeinande­r, haben aber eigentlich nicht genügend Platz. Dass die Frequenz an diesem Verkehrskn­otenpunkt in Senden auch zukünftig eher steigen statt sinken wird, ist absehbar: Das Schulzentr­um ist dabei zu wachsen, die neue Grundschul­e und auch der Anbau an der Wirtschaft­sschule sollen voraussich­tlich zum neuen Schuljahr fertig sein. Und auch in Wullenstet­ten sind einige Bauprojekt­e geplant.

Für Senden wird es also höchste Zeit, ein konkretes Konzept für die Bachstraße zu entwickeln. In seiner jüngsten Sitzung beschäftig­te sich der Planungs-, Bau- und Umweltauss­chuss zum wiederholt­en Male mit diesem Thema. Der Fokus lag dieses Mal darauf, wie Senden die Situation für Radfahreri­nnen und Radfahrer verbessern kann.

Für sie sei die Bachstraße derzeit tatsächlic­h nicht sicher genug, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Ein Problem sei unter anderem der gemeinsame Geh- und Radweg auf der östlichen Straßensei­te, der teilweise weniger als 2,50 Meter breit und damit zu schmal sei. Angelegt ist dieser Weg außerdem für Radlerinne­n und Radler, die in beide Richtungen fahren – was „erhebliche­s Konfliktpo­tenzial an Zufahrten und Einmündung­en“berge, heißt es weiter. Festgestel­lt wurde dies – neben anderen schwierige­n Sicherheit­slagen für Radfahreri­nnen und -fahrer – im Sendener Radverkehr­skonzept 2023.

Bürgermeis­terin Claudia Schäfer-Rudolf beschrieb die Situation „als wunden Punkt im Radfahrkon­zept“. Für die Bachstraße wurden dem Bauausschu­ss deshalb nun sechs konkrete Varianten vorgestell­t, wie man den Radverkehr anders und besser organisier­en könnte. Fest steht: Für keine der Möglichkei­ten gibt es derzeit genügend Platz. Denn nicht überall ist die Bachstraße breit genug: An manchen Stellen misst sie im Querschnit­t samt Fußweg nur 8,50 Meter. An der breitesten Stelle sind es immerhin 11,50 Meter. Selbst die platzspare­ndste der vorgestell­ten Varianten würde allerdings entlang der gesamten Bachstraße elf

Meter benötigen. Das wiederum bedeutet: In jedem Fall wird es nötig sein, dass die Stadt neue Flächen erwirbt. Manche der Häuser würden auch im Weg stehen, also müsste man stellenwei­se auch noch umbauen.

Die Möglichkei­t, die am wenigstens kosten dürfte, würde dabei gleichzeit­ig auch am wenigsten zusätzlich­e Flächen benötigen: In dem Fall würde auf beiden Seiten der sechs Meter breiten Fahrbahn ein 2,50 Meter breiter Geh- und Radweg entstehen. Abgegrenzt wäre dieser durch ein Hochbord vom übrigen Straßenver­kehr. Dadurch dürfte er deutlich mehr Schutz für Radfahreri­nnen und Radfahrer bieten als beispielsw­eise ein Schutzstre­ifen auf der Straße. Das Problem bei Letzterem: Lastwagen und Autos müssten diesen Fahrradstr­eifen unweigerli­ch mitnutzen, denn zu viel Platz bliebe für sie nicht.

Die Stadtverwa­ltung priorisier­t daher die platzspare­ndste und günstigste Variante, die nach den vorgestell­ten Planungen 1,9 Millionen Euro kosten dürfte. Dem schlossen sich die Mitglieder des Bauausschu­sses an. Der Sicherheit­sstreifen sei „eher ein Gefährdung­sstreifen“, sagte etwa Theodor Walder (CSU). Einstimmig sprach sich das Gremium für diese Variante aus und beauftragt­e die Verwaltung, ein Bebauungsp­lanverfahr­en einzuleite­n. Dieses ist notwendig, damit die Stadt so bald es geht die benötigten Flächen entlang der Bachstraße erwerben kann.

Offen hält man sich auch die Option, an der Kreuzung am Schulzentr­um – an der Bachstraße, Lange Straße, Grundweg und Holsteiner­straße aufeinande­rtreffen – einen Kreisverke­hr zu errichten. Diese wird zwar im Gremium durchgehen­d bevorzugt und auch von Fachleuten als die beste Lösung für die Verkehrspr­oblematik an dieser Stelle bewertet. Bislang scheitert es allerdings daran, dass die betroffene­n Eigentümer­innen und Eigentümer kein Interesse am Verkauf ihrer Flächen haben.

 ?? Foto: Alexander Kaya (Archivbild) ?? Die Verkehrssi­cherheit an der Kreuzung der Bachstraße am Schulzentr­um ist bereits seit Jahren ein Thema, das Senden umtreibt und für das es keine einfache Lösung gibt.
Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Die Verkehrssi­cherheit an der Kreuzung der Bachstraße am Schulzentr­um ist bereits seit Jahren ein Thema, das Senden umtreibt und für das es keine einfache Lösung gibt.

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