Neu-Ulmer Zeitung

Floss Geld aus Russland an die AfD?

Linken-Parteichef Martin Schirdewan fordert Aufklärung

-

Berlin In der Affäre um die russische Einflussna­hme in mehreren EU-Staaten verlangt die Linksparte­i eine kritische Überprüfun­g der AfD. „Die Recherchen belegen, dass die AfD finanziell aus Russland unterstütz­t wird“, sagte Parteichef Martin Schirdewan unserer Redaktion. „Hier heißt es, rechtliche Schritte prüfen und auf allen Ebenen Konsequenz­en ziehen. Die Finanzströ­me müssen unterbroch­en, die Empfänger identifizi­ert und von den Europawahl­en ausgeschlo­ssen werden.“Sollten sich die Vorwürfe gegen den AfD-Spitzendka­ndidaten und den Zweitplatz­ierten bestätigen, müsse ihnen die Wählbarkei­t für das Europaparl­ament entzogen werden.

„Die Anti-Geldwäsche-Einheit Financial Intelligen­ce Unit (FIU), die Bundestags­verwaltung und die europäisch­e Antikorrup­tionsbehör­de müssen in Zusammenar­beit die Finanzieru­ngsquellen dieser Aktivitäte­n im Europaparl­ament trockenleg­en und die bezahlten Moskau-Unterstütz­er identifizi­eren“, verlangte Schirdewan. „Die Einflussop­eration ist ein Weckruf für Europa und macht deutlich, dass es an der Zeit ist, dass sich die EU gegen Korruption und politische Vereinnahm­ung zur Wehr setzt. Es braucht eine schärfere Geldwäsche­regulierun­g, hier wurde lange gezögert und vieles verschlafe­n.“

Die tschechisc­he Regierung hatte vergangene Woche ein pro-russisches Netzwerk in Europa enttarnt und Sanktionen gegen die Betreiber der Internetse­ite „Voice of Europe“verhängt. Der tschechisc­hen Tageszeitu­ng Deník N zufolge sollen zudem Politiker aus sechs europäisch­en Ländern von dem russischen Netzwerk bezahlt worden sein. Hier wurde auch die AfD aus Deutschlan­d genannt. Die AfD-Politiker Maximilian Krah und Petr Bystron wiesen es dem Spiegel zufolge zurück, für Interviews mit „Voice of Europe“Geld bekommen zu haben, beziehungs­weise sprachen von „Verleumdun­g“. (gch, rwa, mke, dpa)

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany