Neu-Ulmer Zeitung

Der HSV strauchelt

Die Hamburger müssen beim 1:1 in Fürth einen Rückschlag im Kampf um die Rückkehr in die Bundesliga hinnehmen. Denn die Konkurrenz zeigt keine Schwächen.

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Fürth Steffen Baumgart nahm den neuerliche­n Rückschlag für seinen Hamburger SV einigermaß­en fatalistis­ch. „Wir werden damit leben“, sagte der HSV-Trainer nach dem enttäusche­nden 1:1 am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth, „und gucken, wie wir am Ende der Saison damit umgehen und wie wir dann diesen Punkt bewerten.“

Stand jetzt, sieben Spieltage vor Schluss, ist der vermeintli­che Aufstiegsf­avorit hinter Fortuna Düsseldorf auf Platz vier abgerutsch­t – und droht schon wieder zu scheitern. Tabellenfü­hrer FC St. Pauli und Holstein Kiel scheinen mit 57 und 52 Punkten ohnehin enteilt. Die Siege von Düsseldorf (46) am Samstag in Kaiserslau­tern (3:1) und Verfolger Hannover (43) am Sonntag in Magdeburg (3:0) machten das Osterwoche­nende für die Hamburger (45) noch folgenschw­erer. „Wenn wir oben ran wollen, müssen wir Spiele gewinnen“, sagte Baumgart. „Wir machen es nicht so gut wie die Jungs vor uns.“

Einer davon war der frühere HSV-Trainer Daniel Thioune, der mit der Fortuna am Sonntag zuschauen konnte, wie sein Klub nicht vom Relegation­splatz verdrängt wurde. „Es war ein reifer Vortrag meiner Mannschaft“, lobte der Trainer nach dem eigenen Spiel bei Lautern.

Für den rheinische­n Klub steht in dieser Woche am Mittwoch zunächst einmal das DFB-PokalHalbf­inale bei Bundesliga-Tabellenfü­hrer Bayer Leverkusen auf dem Programm. Das „absolute Highlight“, sagte Fortuna-Profi Yannik Engelhardt.

Von solchen Gefühlen waren die HSV-Fans am Sonntag in Fürth weit entfernt, trotz des sehenswert­en Führungsto­res von Miro Muheim. „Wir fahren mit einem Teilerfolg nach Hause, der sehr wehtut. Dass wir damit nicht zufrieden sind, darüber müssen wir nicht diskutiere­n“, sagte Baumgart, der ein Spiel gesehen hatte, „das man gewinnen kann, vielleicht auch sollte“. Statt des zweiten Hamburger Tores fiel der Ausgleich – ebenso sehenswert – durch Jomaine Consbruch.

Im vergangene­n Jahr war der HSV in der Relegation gescheiter­t, diese zu erreichen, wäre aktuell ein Erfolgserl­ebnis.

Stadtrival­e St. Pauli sowie Kiel zeigen Woche für Woche stabile Auftritte. „Wenn der Fußball-Gott will, dass wir hochgehen und wir haben alles gegeben, dann soll es so sein“, sagte Kiels Lewis Holtby nach dem 2:0 gegen Hansa Rostock am Samstag. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler warnte nach dem 2:1 am Sonntag gegen den SC Paderborn zwar vor dem kommenden Gegner Karlsruher SC. Die Zahlen sprechen aber klar für den Kiez-Klub. Noch nie hat ein Team zu diesem Saison-Zeitpunkt im Drei-Punkte-Zeitalter der 2. Liga einen Vorsprung verspielt, wie ihn nun St. Pauli und Kiel haben.

„Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg“, sagte Torschütze Marcel Hartel. „Es sind aber noch ein paar Schritte zu gehen, um am Ende den Traum zu erreichen. Wenn wir unseren Weg weitergehe­n, kann der Traum wahr werden.“(dpa)

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Foto: Becker, dpa In den Gesichtern der HSV-Spieler war nach dem Schlusspfi­ff unschwer abzulesen, dass das 1:1 gegen Fürth zu wenig war im Aufstiegsk­ampf.

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