Augsburger Polizistenmord als ZDF-Doku
Mathias Vieth wurde 2011 erschossen. Ein Film greift den Fall auf
Augsburg Es war eines der aufsehenerregendsten Verbrechen der vergangenen Jahrzehnte in der Region: Im Jahr 2011 wurde der Polizist Mathias Vieth, 41, im Einsatz erschossen. Der Fall ist juristisch längst abgeschlossen, die beiden Mörder sitzen seit vielen Jahren im Gefängnis. Doch der Fall bewegt die Menschen weiterhin. Nun beschäftigt sich das ZDF in einer aufwendigen Doku mit dem Polizistenmord. Der Film „Schüsse aus der Finsternis“ist ab sofort in der ZDF-Mediathek zu sehen. Er läuft in der True-Crime-Reihe „Schuld & Sühne“mit Moderatorin Paulina Krasa.
Es ist der 28. Oktober 2011, etwa drei Uhr nachts. Im Augsburger Siebentischwald ist es stockdunkel und neblig. Dann fallen Schüsse. Der Polizist Mathias Vieth wird von mehreren Geschossen aus einer Pistole und Schnellfeuerwaffen getroffen – und stirbt. Seine Kollegin wird verletzt. Dann ist es still. Die Täter flüchten. Sie hatten offensichtlich einen Raubüberfall geplant.
Erst zwei Monate später nimmt die Polizei die Brüder Rudolf Rebarczyk und Raimund M. fest. Die heute 71 und 68 Jahre alten Männer werden wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt. Rudolf Rebarczyk, der Jüngere der beiden, muss zudem anschließend in Sicherungsverwahrung. Er hatte bereits 1975 als 19-Jähriger einen Augsburger Polizisten erschossen.
In der ZDF-Doku von Regisseur Robert Windisch, der in Augsburg aufgewachsen ist, erzählen Reinhard Weiß und Markus Pfann, zwei damalige Ermittler der Kripo ausführlich von ihrer Arbeit und der bedrückenden Stimmung unter den Kollegen. Holger Sabinsky-Wolf, langjähriger Gerichtsreporter und Justiz-Experte unserer Redaktion, berichtet von seinen Eindrücken und dem Prozess. TV-Premiere ist am Freitag, 26. April, um 20.15 Uhr auf ZDFinfo. Zweiter Termin am Dienstag, 7. Mai, um 9.15 Uhr. (AZ)