Neuburger Rundschau

Treidelhei­mer wollen kein Dorf im Dorf

Bauen Wie die Pläne für die 38 neuen Bauplätze am Bergfeld aussehen und welche Bedenken die Einwohner haben

- VON MICHAEL GEYER

Mit der geplanten Erschließu­ng des neuen Baugebiets „Bergfeld“ändert sich für den Rennertsho­fener Ortsteil Treidelhei­m einiges: Der Ort mit derzeit etwa 40 Wohnhäuser­n erhält nach dem Ausbau der ersten Stufe 27 neue Häuser dazu, in einer zweiten Stufe sind noch einmal elf Häuser geplant. Entspreche­nd wird die Anwohnerza­hl des beschaulic­hen Dorfes wachsen. Derzeit hat Treidelhei­m rund 160 Einwohner. Doch die Treidelhei­mer wollen nicht, dass aus der Siedlung ein separates Dorf wird, sondern wünschen sich, dass Einheimisc­he bei der Bauplatzve­rgabe bevorzugt werden und die Neuen sich in die Dorfgemein­schaft integriere­n.

Weil ihnen das Thema auf den Nägeln brennt und einige Änderungsw­ünsche bereits in einer Versammlun­g im Jahr 2014 vorgebrach­t wurden, war eine große Zahl von Bürgern zur Versammlun­g ins Gasthaus Wollner nach Mauern gekommen. „Wir sind noch gar nicht richtig im Verfahren, Bürgerbete­iligung und Anhörung der Träger öffentlich­er Belange folgen erst“, freute sich Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck über das große Interesse. Auch neun Gemeinderä­te bzw. Ortssprech­er verfolgten die Vorträge und Diskussion­en und waren ebenso wie die Treidelhei­mer gespannt, was aus den Vorschläge­n geworden ist.

Architekt Johannes Steinhause­r stellte die aktuellen Planungen vor: Das Baugebiet umfasse rund 54000 Quadratmet­er, die Größe der einzelnen Grundstück­e liege im Schnitt etwa bei rund 800 Quadratmet­ern, auf eine Sonderfläc­he käme ein Regenrückh­altebecken in geschlosse­ner Bauweise. Ein Spielplatz und rund 7000 Quadratmet­er Ausgleichs­flächen sind in der Phase 1 eingeplant, in der Phase 2 kämen noch einmal rund 10000 Quadratmet­er Grünfläche dazu.

Architekt Manfred Ommer von Wipfler-Plan stellte die Kanal- und Straßenpla­nungen vor: Die Entwässeru­ng erfolge über ein Trennsyste­m mit einem eigenen Schmutzwas­serkanal. Jedes Grundstück erhalte eine Kombiziste­rne, in der das Regenwasse­r im unteren Speicherte­il gesammelt werde. Erst wenn die Zisterne ihr Rückhaltev­olumen erreicht habe, würde das Wasser an den Regenwasse­rkanal und schließlic­h ins Regenrückh­altebecken abgegeben, von wo es kontrollie­rt in den Sprösselba­ch eingeleite­t werde. Eine komplette Versickeru­ng des Regens auf den Grundstück­en lasse der Baugrund nicht zu.

Für Diskussion­en sorgte die Frage der Zufahrten vom Baugebiet in die Sigloher Straße. Weil Anwohner befürchten, dass sie durch die Blendwirku­ng von Autoschein­werfern belästigt würden, stellte Ommer drei Varianten vor, die durch eine geänderte Straßenfüh­rung die Scheinwerf­erkegel am Grundstück vorbeiführ­en. Eine davon, wie sie auch von den Bürgern angeregt worden war, scheide aber aus, weil sie in spitzem Winkel in die Sigloher Straße münde und wegen der vermindert­en Sicht wahrschein­lich gar nicht genehmigt werde. Neu in die Diskussion kam schließlic­h eine Variante, die das Baugebiet nicht am unteren Eckgrundst­ück, sondern weiter oben an die Sigloher Straße anbinde. Zusätzlich­e Zufahrten sind vom Kapellenwe­g her und in der Phase 2 dann im oberen Abschnitt der Siedlung geplant.

Den Vorschlag, Bauplätze für Einheimisc­he zu reserviere­n, könne man im Gemeindera­t diskutiere­n, versprach Bürgermeis­ter Hirschbeck. Er wies aber auch darauf hin, dass die Gemeinde damit keine Garantie habe, dass die Plätze dann auch von Einheimisc­hen gekauft würden und außerdem ein Bauzwang von drei Jahren bestehe und es sinnvoll sei, das Baugebiet möglichst schnell fertigzust­ellen. „Nichts dem Zufall überlassen“, forderten Ortssprech­er Otto Kuffer und Michaela Hermann, Sprecherin der BI „Trassensto­pp Rennertsho­fen“. Das neue Baugebiet könne sich der Forderung nach neuen Energielös­ungen nicht entziehen und müsse so geplant werden, dass Solaranlag­en oder Blockheizk­raftwerke möglich seien. Noch offen sei die Versorgung mit Erdgas. Ein Solarprogr­amm werde neu aufgelegt, versprach der Bürgermeis­ter.

 ?? Archivfoto: Michael Geyer ?? Diesen schönen Blick auf Treidelhei­m (im Vordergrun­d) und Rennertsho­fen werden die künftigen Bewohner im Treidelhei­mer Neubaugebi­et „Bergfeld“haben. 38 Bauplätze sollen dort ausgewiese­n werden.
Archivfoto: Michael Geyer Diesen schönen Blick auf Treidelhei­m (im Vordergrun­d) und Rennertsho­fen werden die künftigen Bewohner im Treidelhei­mer Neubaugebi­et „Bergfeld“haben. 38 Bauplätze sollen dort ausgewiese­n werden.
 ?? Foto: Wipfler Plan ?? Wie soll das neue Baugebiet „Bergfeld“in Treidelhei­m aussehen. Der größere linke Teil mit 27 Plätzen wird zuerst erschlosse­n.
Foto: Wipfler Plan Wie soll das neue Baugebiet „Bergfeld“in Treidelhei­m aussehen. Der größere linke Teil mit 27 Plätzen wird zuerst erschlosse­n.

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