Showdown auf dem Parkplatz
Vater rast aus Rache auf den Ex-Freund seiner Tochter zu
Die Tochter lag mit einem Kieferbruch im Krankenhaus, ihr Ex-Freund soll sie derart zugerichtet haben, berichtete sie ihren Eltern. Dann beichtete sie, dass er sie schon jahrelang geschlagen haben soll. Das war zuviel für den Vater. Eine Woche später, im September vergangenen Jahres, waren Vater, Mutter und Tochter mit dem Auto in Eichstätt unterwegs. Und sehen auf dem Bürgersteig eben jenen ExFreund mit einem Kumpel laufen. Der Vater dreht schnurstracks um und fährt auf den Supermarktparkplatz, auf den mittlerweile auch die beiden jungen Männer abgebogen sind. Er gibt Gas, die Reifen quietschen und er rast quer über den Parkplatz auf die Männer zu. Einer springt auf die Seite, der Ex-Freund der Tochter wird sich der Gefahr wohl zu spät bewusst. Irgendwie wird er dann vom Wagen des Vaters erfasst – auch wenn der das bis zuletzt vor Gericht bestreitet. Zeuginnen haben jedoch einen Schlag gehört und beobachtet, wie sich der 25-Jährige wieder vom Boden aufrappelt. Dann stürmt der 52-Jährige auch schon aus dem Auto und versetzt dem Ex-Freund unter wüsten Beschimpfungen einen Faustschlag. Dann macht er kehrt und fährt davon. Schwere Folgen hatte der Unfall jedenfalls nicht. Am Auto gab’s keine Spuren und auch das Opfer hat außer einer Schramme und kleinen Prellungen keine Verletzungen. Jetzt musste sich der Vater vor dem Amtsgericht Ingolstadt verantworten. Auch wenn Richter Christian Veh betonte, dass in einer derartigen Situation durchaus einmal „die Gäule mit einem durchgehen können“, bekam er eine achtmonatige Bewährungsstrafe. Außerdem ist sein Führerschein für ein weiteres halbes Jahr weg. Zudem muss er eine Geldauflage in Höhe von 1500 Euro an die Kreisverkehrswacht zahlen. (rilu)