Citymanager bei Ilse Aigner
Stadtmarketing Wird es künftig einfacher, sonntags zu verkaufen?
Die Vorstandsmitglieder des Berufsverbandes City- und Stadtmarketing Bayern (AKCS) stellten ihre Arbeit und die Anforderungen an die Landespolitik Ende 2016 bei den Fraktionen im bayerischen Landtag vor. Vanessa Korn aus Neuburg, Jürgen Pieperhoff aus Traunstein und Christiane Kickum aus Donauwörth führten dabei mit Staatsministerin Ilse Aigner konstruktive Gespräche.
Der AKCS ist die Vertretung der bayrischen Stadtmarketing- und Citymanagement-Organisationen auf Landesebene. Mittlerweile haben sich fast 60 Institutionen aus dem Bereich Stadtmarketing dem Berufsverband angeschlossen. Den bayerischen Citymanagern ist es besonders wichtig, die Erfordernisse, die der stationäre Handel heute dringend benötigt, in die Politik zu tragen und sich selbst als fachkompetente Gesprächspartner im Berufsverband AKCS anzubieten. Dabei geht es nicht um gezielte Parteipolitik, sondern um die Entwicklung einer liebenswerten Heimat und die in Tradition gewachsenen bayerischen Städte.
Ein wichtiges Thema, das den Verband beschäftigt, ist der wachsende Umsatz, der im Internet erzielt wird. Im Vergleich zum stationären Handel seien die Waffen des Wettbewerbs ungleich verteilt, zieht Vanessa Korn aus dem Treffen Bilanz. Firmen wie Amazon generieren an Sonntagen vor Weihnachten große Umsätze und der stationäre Einzelhandel müsse dies tatenlos hinnehmen. Rahmenbedingungen für verkaufsoffene Sonntage stammen noch aus dem alten bundesdeutschen Ladenschlussgesetz und gehören nach Auffassung der Vorstände dringend aktualisiert.
Die Citymanager wollen dabei nicht mehr verkaufsoffene Sonntage, sondern die Freiheit, dass die Städte vor Ort ohne Anlassbindung über die Termine entscheiden können. Aus Respekt vor den Kirchen sei die Adventszeit ausgenommen. Darüber hinaus sollen die Städte berechtigt sein, zweimal im Jahr eine Einkaufsnacht durchzuführen, ohne dies an kulturelle Veranstaltungen binden zu müssen. Auch das lasse das bestehende Ladenschlussgesetz nicht zu, sagt Korn. Großstädte wie München streben nach freier Ladenöffnung. Kleine Städte sind froh darüber, dass die Staatsregierung mit der 20-Uhr-Begrenzung einen Schutz der kleinen und mittelständigen Unternehmen vorsieht. (nr)