Neuburger Rundschau

Es werden neue Schulden gemacht

Finanzen Der Wunschzett­el der Stadträte ist lang. Neuburg muss 2017 Kredite aufnehmen

- VON BASTIAN SÜNKEL

Es hat sich in den Ausschüsse­n abgezeichn­et: Ohne neue Schulden lässt sich die lange Liste an Investitio­nen nicht abarbeiten. Teuer werden die Kindergärt­en, die Anbindung des Südparks über den Eternitweg und auch der soziale Wohnbau soll mit mehreren Millionen Euro den Etat der Stadtkasse minimieren, erklärt Stadtkämme­rer Markus Häckl vor der Sitzung des Stadtrats am Dienstagab­end .

Einen Fehlbetrag von 7 804 045 Euro veranschla­gt die Stadtkämme­rei, nachdem sie alle Projekte berücksich­tigt hat (wie Mitte Januar berichtet). 2,8 Millionen Euro sollen aus den Rücklagen kommen, fünf Millionen werden durch Kredite beigesteue­rt. Die Schulden der Stadt wachsen auf rund 27,7 Millionen Euro an, die Rücklagen schrumpfen auf den Mindestbet­rag zusammen. Und mindestens bis ins Jahr 2020 hinein sei der Spielraum der Stadt durch die eingeplant­en Maßnahmen begrenzt, erklärt Häckl.

Auch die Stadtwerke werden neue Schulden machen. Kredite in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro werden sich zu Buche schlagen. Der größte Geldfresse­r – der allerdings langfristi­g Gewinne erzielen soll – bleibt der Ausbau des Nahwärmene­tzes in der Stadt. Es war keine Überraschu­ng, denn die Zahlen wurden in den Gremien und Fraktionen diskutiert. Mit dem Stadtratsb­eschluss, den der Stadtrat nun abgesegnet hat, wird den Fraktionsv­orsitzende­n Gelegenhei­t gegeben, zu den Zahlen Position zu beziehen.

Oberbürger­meister Bern hard Gmehling: Nachdem Stadtkämme­rer Markus Häckl vom „höchsten Schuldenst­and seit zehn Jahren“gesprochen hat, erklärt OB Gmehling: „Das ist unseren Pflichtauf­gaben geschuldet.“Finanzrefe­rent Rüdi

ger Vogt (CSU): Als Vogt das Amt des Finanzrefe­renten übernommen habe, sagt er rückblicke­nd, wollte er „keine neuen Schulden machen“, Doch die deutlichen Investitio­nen werden getätigt, „weil unsere Stadt glückliche­rweise wächst.“

Alfred Hornung (CSU): Der Fraktionsv­orsitzende der CSU weiß, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. „Selbst in Zeiten, in denen die Zinsen niedrig sind, ist es wichtig, Maß zu halten.“Roland Harsch (FW): „Der Haushalt ist absolut auf Kante genäht“, sagt der Fraktionsv­orsitzende der Freien Wähler. Er beschwört die Stadträte, für Großinvest­itionen künftig auch Investoren zu finden.

Horst Winter (SPD): „Es ist keine Wunschlist­e, es sind Pflichtauf­gaben“, so sieht der Fraktionsv­orsitzende der SPD den Haushalt 2017. Auch er unterstütz­t „alternativ­e Finanzieru­ngswege.“Bettina Häring (FDP): „Der Haushalt ist kein Grund zu jubeln, aber auch kein Grund zu verzweifel­n“, erklärt die FDP-Fraktionsv­orsitzende. Ihr sei es ein Anliegen, dass die Untere Stadt attraktive­r wird.

Karola Schwarz (Grüne): „Wir denken, dass es noch Luft nach oben gibt“, sagt Karola Schwarz. In Zukunft werde auch der mehrgescho­ssige Wohnungsba­u Thema sein.

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