Rock me, Falco!
Der österreichische Musiker Falco wäre morgen 60 Jahre alt geworden. Derzeit tourt ein Musical über ihn durch Deutschland. Im Juni ist es nochmals in Ingolstadt zu sehen. Ein Gespräch mit Hauptdarsteller Alexander Kerbst
Herr Kerbst, wie kam es dazu, dass Sie den Falco in „Falco – Das Musical“darstellen?
Ich habe um die Jahrtausendwende herum am Theater des Westens gespielt in einem Musical. Und dann hieß es, nach dem Tod von Falco, es wird ein neues Musical über ihn geben. Da haben die Kollegen zu mir gesagt „Alex, da musst du dich bewerben! Du siehst doch schon so aus!“Und das hab ich auch gemacht, allerdings zu spät, denn der Regisseur hatte dann schon seinen Falco, der das ja auch über Jahre hinweg brillant gespielt hat. Ich bin dann später eingestiegen, erst als Zweitbesetzung. Das war der Anfang mit Falco. Es klappte wegen meiner Ähnlichkeit mit ihm.
Ist es schwierig, den Falco zu spielen? Was war die größte Herausforderung?
Kerbst: Ja, da muss man schon ein bisschen was dafür tun! Das fällt einem nicht einfach alles in den Schoß. Man muss gucken: Wie hat Falco performt, wie hat er gesungen? Man muss sich diesen Stil angewöhnen – und natürlich das österreichisch, den Wiener Schmäh. Das ist ein entscheidender Punkt, obwohl er auch sehr hochdeutsch reden konnte. Bei Falco braucht man ein Imitationstalent und lässt sich inspirieren von dem, was es an Videomaterial von ihm gibt.
Sie spielen ja nicht nur die Hauptrolle, sondern Sie sind auch der Autor des Musicals, zusammen mit Stefanie Kock. Was war Ihnen beim Schreiben des Drehbuchs besonders wichtig?
Kerbst: Ja genau. Ich hab mit meiner Freundin zusammen (Anm. d. Red.: Stefanie Kock) das Buch geschrieben. Wir haben Wert darauf gelegt, ein biografisches Musical zu machen. Es gibt also auch einen Manager, der symbolisch für alle Managements steht, die Falco gehabt hat, und es werden ziemlich chronologisch die Stationen seines Lebens erzählt, und darüber hinaus gibt es auch noch eine fantastische Ebene, die sich in Falcos Kopf abspielt. Dafür haben Sie zwei wichtige Besonderheiten eingebaut?
Kerbst: Es gibt zwei allegorische Figuren, die Jeanny und die Ana Conda, die Falco wie „Engelchen und Teufelchen“immer begleiten durch verschiedene Szenen. Er hat mit den beiden auch innere Dialoge. Es ist eigentlich eine Falco-Welt, die da auf den Zuschauer zukommt, die sich einerseits sehr an der Biografie orientiert, aber andererseits auch sehr fantastische, durchaus effektvolle, tolle Bilder schafft.