Mitarbeiter vorbildlich integriert
Auszeichnung Audi erhält in der Kategorie „Konzern“den Inklusionspreis der Wirtschaft
Für die vorbildliche Integration von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen hat Audi in der Kategorie Konzern den Inklusionspreis der Wirtschaft 2016 erhalten. Die VW-Tochter beschäftigt an den deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm rund 3100 schwerbehinderte Menschen, das sind 5,8 Prozent der Beschäftigten. Seinen Integrationsprozess hat Audi mit der Universität St. Gallen umfassend wissenschaftlich evaluiert und daraus weitere konkrete Schritte abgeleitet, wie Audi mitteilt.
Die Jury begründet die Auszeichnung für den Ingolstädter Autobauer unter anderem mit dem „besonderen Fokus des Unternehmens auf die Weiterbeschäftigung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen“. Um Inklusion nachhaltig zu verankern, schule der Autohersteller seine Führungskräfte und fördere gemeinsam mit dem Betriebsrat weiche Faktoren wie Wertschätzung und Kommunikation. „Jeder einzelne Mitarbeiter trägt zum Erfolg des Unternehmens bei“, sagt Audi Personalvorstand Thomas Sigi. „Entscheidend ist für uns, die Menschen dort einzusetzen, wo sie ihre Stärken am besten einbringen können.“Das gelte ganz besonders beim Thema Inklusion: „Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen eröffnen uns neue, ungewohnte Blickwinkel und verstärken in ihren Teams das kreative Potenzial“, betont Sigi. „Diese Vielfalt bereichert und ist Teil der Diversity Kultur, die wir bei Audi fördern.“
Audi beschäftige eigenen Angaben zufolge Mitarbeiter mit gesundheitlichen Einschränkungen so lange wie möglich in ihren angestammten Teams, etwa in der Produktion. Im bisherigen Umfeld suchten Vorgesetzter, Personal und Gesundheitswesen sowie Betriebsrat gemeinsam nach ergonomischen Hilfen oder verbesserten Einsatzmöglichkeiten, wenn ein Mitarbeiter seine bisherige Arbeit nicht mehr ausführen könne. Möglich seien zum Beispiel andere Aufgaben im Team. Erst danach beginne „kaskadenartig das Prüfen eines Wechsels in andere Bereiche“. Audi habe seit 2010 rund 1000 neue Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen in fertigungsnahen Bereichen geschaffen, heißt es weiter.
Für den Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Peter Mosch ist dieses Engagement eine Verpflichtung gegenüber Belegschaftsmitgliedern mit Handicap. „Für uns ist jeder Mensch ein Mensch und muss es auch bleiben“, so Mosch. Um Chancengleichheit zu fördern, setze der Betriebsrat auf eine starke Schwerbehindertenvertretung. „Wir treten nicht nur für die Interessen schwerbehinderter Beschäftigter ein, sondern fördern ihre Eingliederung im Betrieb und stehen ihnen danach weiter beratend zur Seite“, so Mosch.
Eine gemeinsame Studie von Audi und der Universität St. Gallen bestätige den Erfolg dieses Integrationskonzepts, wie es in der AudiMitteilung schließlich heißt: Gemischte Teams mit behinderten und nichtbehinderten Mitarbeitern generierten mehr Ideen und arbeiten kreativer als homogene Arbeitsgruppen. Zentrale Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Inklusion seien vor allem eine wertschätzende Führung durch die Vorgesetzten sowie der gute Zusammenhalt im Team.
Der Inklusionspreis der Wirtschaft gilt als bundesweit renommierteste Auszeichnung für Integrationsund Inklusionsthemen.