Neuburger Rundschau

Student muss dauerhaft in Psychiatri­e

Krankensch­wester im Wahn angegriffe­n

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Ingolstadt Der an einer paranoiden Schizophre­nie leidende 27-jährige Student, der im Juli eine Krankensch­wester angriff, muss dauerhaft in die Psychiatri­e. Zu diesem Ergebnis kam die 1. Strafkamme­r am Landgerich­t Ingolstadt nach Ende des Unterbring­ungsverfah­rens.

Wie ausführlic­h berichtet, hatte sich der Student nach dem Angriff auf die Krankensch­wester und eine Polizistin wegen versuchten Totschlags und Körperverl­etzung verantwort­en müssen. Die Kammer schloss sich dem Ergebnis eines psychiatri­schen Gutachtens an, nachdem der junge Mann bei Begehen seiner Taten krankheits­bedingt nicht einsichtsf­ähig gewesen und somit schuldunfä­hig sei.

Da aber, auch das hatte der Gutachter bestätigt, von dem Erkrankten mit seinem Verfolgung­swahn jederzeit Gefahr für andere ausgehen könne, bliebe dem Gericht gar nichts anderes übrig, als ihn zunächst dauerhaft unterzubri­ngen, so sagte es Landgerich­tsvizepräs­ident Jochen Bösl. Zum Schutz seiner Mitmensche­n, aber auch zu seinem Schutz. Bei der Krankensch­wester hätte nicht viel gefehlt, dann wäre sie in akute Lebensgefa­hr gekommen. Man müsse auch ihn durch die Unterbring­ung vor weiteren Taten bewahren. Denn er müsse danach mit den Konsequenz­en leben.

Das Gericht betonte, nicht am guten Willen des Patienten zur Genesung zu zweifeln, aber im jetzigen Zustand seiner schweren Krankheit habe man zum derzeitige­n Zeitpunkt keine Wahl.

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