Ganz vorsichtig essen
Der allererste richtige Faschingskrapfen landete erst vor wenigen Tagen auf meinem Kuchenteller. Dabei habe ich völlig vergessen, dass man bei diesem Gebäck wirklich gut aufpassen muss, wie und wo man zu essen anfängt, um unbeschadet aus der Angelegenheit zu kommen. Zuerst einmal muss man am besten schauen, dass man das Einspritzloch findet: Sonst läuft man Gefahr, dass sich während des Verzehrs die Marmelade über diesen Zugang wieder nach draußen begibt und dann bestenfalls im Teller, schlimmstenfalls auf dem Oberteil landet.
Auch sollte man kleine Bissen vom Schmalzgebackenen nehmen, denn sonst hat man den Kristalloder Puderzucker irgendwo an den Wangen oder bis hinten beim Ohr und läuft süß verdreckt in der Gegend herum. Ganz zu schweigen von den Fingern, die nach dem Genuss noch ewig kleben. Drittens sollte man wissen, wer die leckeren Hefekugeln zubereitet hat. Es kam mir nämlich erst neulich zu Ohren, dass der Brauch, Senf in einem der Krapfen zu verstecken, gänzlich altmodisch ist. Neuerdings gibt’s Chilisoße! Das ist ja mal fies, da stimmt dann zwar die Farbe im Krapfeninneren, aber ganz und gar nicht der Geschmack. Da schüttelt es mich schon beim Gedanken daran, in so etwas hineinzubeißen. Mein Tipp: aufschneiden, dann läuft man auch nicht Gefahr, die beiden anderen Punkte falsch zu machen.