Vielen Dank!
Was war das spannend und spaßig, sich mit Erbsenpistolen gegenseitig abzuschießen. Oder sich ein Duell mit seinem Freund zu liefern, um zu sehen, wer schneller den Abzug drückt. Und obwohl meine Eltern sehr wohl darauf geachtet haben, dass aus mir einmal ein anständiger Kerl wird, haben sie keine Sekunde lang daran gedacht, mir diese Freude in der Faschingszeit zu nehmen. In dem Kindergarten, den ich anfangs der 60er drei Jahre besuchte, sahen die Ordensschwestern das nicht anders. Auch dort durften wir uns bei unseren Faschingsfeiern durchaus unbeschwert austoben – als John Wayne mit Pistole oder als Winnetou mit Pfeil und Bogen. Ganz so ungezwungen scheint das für die jetzigen Kinder offensichtlich nicht mehr möglich zu sein. Die Welt hat sich geändert, Terror und Kriege machen sensibel. Da wird’s dann schwierig, die Kleinen mit Spielwaffen herumfuchteln zu lassen. Könnte ja was hängenbleiben.
Das war bei mir Gott sei Dank nicht der Fall. Ich hab’ mit Waffen nichts am Hut und bin auch sonst ein friedliebender Mensch. Dabei hatte ich – zugegeben – nur riesen Glück. Denn als fünfjähriger Bimpf habe ich im Kindergarten als Zirkusdirektor mit meiner Peitsche dem einen oder der anderen ganz schön eine übergezogen. Dass ich solche Gewaltausbrüche nicht ins Leben mitgenommen habe, habe ich ganz sicher nur der Schwester zu verdanken, die mir damals ordentlich den Hintern versohlt hat. Vielen Dank dafür! Aber so bringt man heutzutage natürlich kein Kind mehr auf den richtigen Weg.