Alles neu in Rennertshofen
Bauprojekt Der Marktgemeinderat traf eine Grundsatzentscheidung über das Schicksal des Schulgebäudes. Worin die Vorzüge eines Neubaus liegen
Vor knapp vier Jahren hatte der Gemeinderat Rennertshofen das Thema schon einmal auf dem Tisch. Damals entschied das Gremium, die Schule zu sanieren. Am Dienstag wurde genau dieser Beschluss einstimmig aufgehoben. Die Räte entschieden sich danach ohne Gegenstimme für einen Schulneubau. Die Gründe hatte zuvor Gutachter Dr. Jan Schmid dargelegt. Sein Regensburger Architektenbüro hatte ein Kostengutachten erstellt, in dem Sanierung und Neubau gegenüber gestellt werden.
Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig. Der Neubau wird die Marktgemeinde rund 1,6 Million Euro weniger kosten als eine Generalsanierung des alten Gebäudes. Noch gar nicht eingerechnet, weil ohne eingehende und damit teure Untersuchungen nicht abschätzbar, sind eventuelle Altlasten, die erst bei der Sanierung auftauchen. „Ein Neubau ist bei den Kosten weit besser abzuwägen“, erklärte Schmid und schloss eine Kostensteigerung während der Bauzeit aus. Das größte Manko bei einer Sanierung aber sah der Gemeinderat in der langen Auslagerungszeit. 18 Monate lang müssten Schüler und Lehrer den Unterricht in Containern durchführen. Die Kosten dafür kalkulierte Schmid mit rund einer Million Euro. Die Container zu kaufen, wie von Ulrike Polleichtner angefragt, lohne noch weniger, so der Gutachter. Bei einem Neubau dagegen kann die Schule zumindest das Hauptgebäude weiter nutzen. An der Stelle, wo bisher der Westflügel steht, soll der Neubau entstehen. Nach dem Umzug der Schule soll das Hauptgebäude in den Ferien abgerissen werden – so zumindest die grobe Planung, die als Grundlage des Beschlusses vorliegt.
Diskutiert wurde am Dienstag auch das Platzangebot der neuen Schule. Denn momentan sind die Klassenzimmer größer als im Raumplan des Neubaus vorgesehen. Dort sind Lehrräume mit 60 und mit 66 Quadratmetern geplant. Schulleiterin Marianne Stößl sprach sich für ein Minimum von 66 Quadratmetern je Klassenraum aus. Schmid allerdings gab zu bedenken, dass die Planungen der Regierung ihren Sinn hätten. „Der Raumplan gilt in ganz Bayern.“Man könne auch größer bauen. Allerdings werde das nicht gefördert. Und alleine die sechs Quadratmeter mehr für vier Klassenzimmer schätzt der Gutachter auf Mehrkosten von rund 250000 Euro.
Die Marktgemeinde darf mit Fördergeldern in Höhe von 2,67 Millionen Euro (45 Prozent) rech- nen, sodass die Marktgemeinde für den Neubau der Schule rund 7,15 Millionen Euro selbst schultern muss. Bei einer Sanierung wären das 8,8 Millionen Euro. Eine Menge Geld für die Marktgemeinde, mit der aber eine zukunftssichere Schule geschaffen werde, wie Bürgermeister Hirschbeck versicherte, der die Neubaupläne favorisiert. Und sollte doch mal wieder eine Mittelschule benötigt werden, der Platz für den Erweiterungsbau ist bereits vorgesehen. Und die vorhandene Turnhalle soll erhalten bleiben.