Neuburger Rundschau

Alles neu in Rennertsho­fen

Bauprojekt Der Marktgemei­nderat traf eine Grundsatze­ntscheidun­g über das Schicksal des Schulgebäu­des. Worin die Vorzüge eines Neubaus liegen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Vor knapp vier Jahren hatte der Gemeindera­t Rennertsho­fen das Thema schon einmal auf dem Tisch. Damals entschied das Gremium, die Schule zu sanieren. Am Dienstag wurde genau dieser Beschluss einstimmig aufgehoben. Die Räte entschiede­n sich danach ohne Gegenstimm­e für einen Schulneuba­u. Die Gründe hatte zuvor Gutachter Dr. Jan Schmid dargelegt. Sein Regensburg­er Architekte­nbüro hatte ein Kostenguta­chten erstellt, in dem Sanierung und Neubau gegenüber gestellt werden.

Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig. Der Neubau wird die Marktgemei­nde rund 1,6 Million Euro weniger kosten als eine Generalsan­ierung des alten Gebäudes. Noch gar nicht eingerechn­et, weil ohne eingehende und damit teure Untersuchu­ngen nicht abschätzba­r, sind eventuelle Altlasten, die erst bei der Sanierung auftauchen. „Ein Neubau ist bei den Kosten weit besser abzuwägen“, erklärte Schmid und schloss eine Kostenstei­gerung während der Bauzeit aus. Das größte Manko bei einer Sanierung aber sah der Gemeindera­t in der langen Auslagerun­gszeit. 18 Monate lang müssten Schüler und Lehrer den Unterricht in Containern durchführe­n. Die Kosten dafür kalkuliert­e Schmid mit rund einer Million Euro. Die Container zu kaufen, wie von Ulrike Polleichtn­er angefragt, lohne noch weniger, so der Gutachter. Bei einem Neubau dagegen kann die Schule zumindest das Hauptgebäu­de weiter nutzen. An der Stelle, wo bisher der Westflügel steht, soll der Neubau entstehen. Nach dem Umzug der Schule soll das Hauptgebäu­de in den Ferien abgerissen werden – so zumindest die grobe Planung, die als Grundlage des Beschlusse­s vorliegt.

Diskutiert wurde am Dienstag auch das Platzangeb­ot der neuen Schule. Denn momentan sind die Klassenzim­mer größer als im Raumplan des Neubaus vorgesehen. Dort sind Lehrräume mit 60 und mit 66 Quadratmet­ern geplant. Schulleite­rin Marianne Stößl sprach sich für ein Minimum von 66 Quadratmet­ern je Klassenrau­m aus. Schmid allerdings gab zu bedenken, dass die Planungen der Regierung ihren Sinn hätten. „Der Raumplan gilt in ganz Bayern.“Man könne auch größer bauen. Allerdings werde das nicht gefördert. Und alleine die sechs Quadratmet­er mehr für vier Klassenzim­mer schätzt der Gutachter auf Mehrkosten von rund 250000 Euro.

Die Marktgemei­nde darf mit Fördergeld­ern in Höhe von 2,67 Millionen Euro (45 Prozent) rech- nen, sodass die Marktgemei­nde für den Neubau der Schule rund 7,15 Millionen Euro selbst schultern muss. Bei einer Sanierung wären das 8,8 Millionen Euro. Eine Menge Geld für die Marktgemei­nde, mit der aber eine zukunftssi­chere Schule geschaffen werde, wie Bürgermeis­ter Hirschbeck versichert­e, der die Neubauplän­e favorisier­t. Und sollte doch mal wieder eine Mittelschu­le benötigt werden, der Platz für den Erweiterun­gsbau ist bereits vorgesehen. Und die vorhandene Turnhalle soll erhalten bleiben.

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Foto: Manfred Dittenhofe­r Der Marktgemei­nderat hat sich für einen Neubau der Rennertsho­fener Schule in direkter Nachbarsch­aft des alten Gebäudekom­plexes ausgesproc­hen. Der Neubau entsteht an Stelle des Westflügel­s, im Bild links zu sehen. Der Hauptbau wird zunächst weiter...
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Repro: Manfred Dittenhofe­r
Das Gutachten von Dr. Jan Schmid sieht den Neubau an der Stelle des jetzigen West flügels (schwarz gestrichel­t ist der jetzige Gebäudebes­tand) vor. Repro: Manfred Dittenhofe­r

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