Neuburger Rundschau

Deutsches Duell im Achtelfina­le

In der Europa League trifft Schalke auf Mönchengla­dbach

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Nach seiner unglaublic­hen Tore-Show und dem ersten Dreierpack seiner Profikarri­ere konnte Lars Stindl sein Glück kaum fassen. „Das war der Wahnsinn“, meinte der Kapitän von Borussia Mönchengla­dbach, nachdem er den FußballBun­desligiste­n quasi im Alleingang ins nicht mehr für möglich gehaltene Achtelfina­le der Europa League geschossen hatte.

„Geiler Abend“, fasste der 28-Jährige den erstaunlic­hen 4:2 (1:2)-Erfolg beim AC Florenz, der nach dem 1:0-Hinspielsi­eg auch im Rückspiel schon nach einer halben Stunde mit 2:0 in Führung lag, treffend zusammen. Was folgte, waren Emotionen pur. Lange feierte die Mannschaft mit ihren knapp 4000 Anhängern vor der Fankurve, tanzte und sang in der magischen Nacht zu Florenz. Trainer Dieter Hecking war begeistert von dem Auftritt seiner Mannschaft und ihrem Anführer.

„Lars Stindl ist ein hervorrage­nder Kapitän. Ich habe schon zu meinem Amtsantrit­t gesagt, dass er für mich zu den Führungssp­ielern zählt. Wie er die Mannschaft in seiner ruhigen und besonnenen Art führt, so etwas wünscht man sich als Trainer“, sagte Hecking, der schon zum zweiten Mal in diesem Jahr erlebte, wie sein Team ein Spiel nach 0:2-Rückstand noch gewann.

In der Bundesliga gelang das beim 3:2-Erfolg in Leverkusen. In Florenz war es der erste Sieg der Borussen auf italienisc­hem Boden seit mehr als 37 Jahren. Aber eigentlich waren die Gladbacher im Stadio Artemio Franchi schon mausetot. Die dritte Niederlage in Serie bahnte sich an, die Europapoka­ltour schien gelaufen.

Mit zwei weiteren Treffern innerhalb von acht Minuten und dem Kopfballtr­effer von Andreas Christense­n zum 4:2 war das Spiel entschiede­n. Bemerkensw­ert war auch, dass alle vier Treffer nach Standardsi­tuationen fielen und dass der neu ins Team gerutschte Jonas Hofmann an allen vier Toren beteiligt war.

Die Auslosung für das Achtelfina­le bot hingegen wenig Grund zur Freude: Am 9. und 16. März kommt es zum deutschen Duell zwischen Mönchengla­dbach und dem FC Schalke, der sich gegen Saloniki durchgeset­zt hat. Damit treffen beide Klubs innerhalb von 13 Tagen dreimal aufeinande­r, da bereits für den 4. März die Liga-Partie im Borussia-Park angesetzt ist.

Schalkes Sportvorst­and Christian Heidel sagte dazu: „Es wird nicht allzu viele Menschen geben, die sich das vorher als Wunschlos ausgedacht haben.“Immerhin: Die Fahrtkoste­n werden sich in Grenzen halten. Nur 90 Kilometer trennen beide Städte voneinande­r.

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Lars Stindl

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