80 Unterschriften gegen Windkraft in Reicherstein
Zuhörer übergeben Unterschriften an Rathauschef Schindele und fordern, dass Flächen aufgelöst werden
Im äußersten Nordwesten des Landkreises Aichach-Friedberg regt sich seit Langem Widerstand gegen die Pläne, dort Windräder zu errichten. Vor diesem Hintergrund war es keine Überraschung, dass Walburga Bissinger bei der Bürgerversammlung im Ortsteil Reicherstein dem Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele eine Liste mit 80 Unterschriften übergab. Das Ziel dieser Aktion: Die Kommune soll die Ausweisung der beiden Konzentrationsflächen für die Windkraft revidieren.
Bissinger berichtete von negativen Erfahrungen, die ihre Eltern mit einem Abstand von 2,5 Kilometern zu den Windrädern in Riedheim (Gemeinde Holzheim, Landkreis Donau-Ries) machten. Vor zwei Dutzend Frauen und Männern im Landgasthof Brummer sowie dem Marktgemeinderat in der halben Besetzung erläuterte Schindele den Stand der Dinge. Demnach sind die zwei Flächen, die die Marktgemeinde Pöttmes für Windkraft auswies, ungeeignet für Windkraftanlagen. Sollte Pöttmes den Beschluss zu den Flächen widerrufen, wäre das ein Vorgang, der rund ein Jahr in Anspruch nehmen würde. Außerdem sei zu bedenken, dass es zu Entschädigungsansprüchen kommen könnte, so der Bürgermeister.
Der Marktgemeinderat von Pött- mes wird sich auf Antrag der CSUFraktion im März mit dem Thema erneut befassen, dann werde das Gremium von einem Planer und einem Fachanwalt für Windkraft detaillierte Informationen erhalten. Schindele fasste zusammen: „Momentan sind wir in der guten Situation, dass gar nichts passiert. Es bewegt sich nichts in Richtung Windkraft.“Bisher sei nur eine Bauvoranfrage für einen Windpark im Grenzgebiet zwischen den Gemeinden Pöttmes und Ehekirchen – vier Anlagen auf Pöttmeser, acht auf Ehekirchener Gebiet – gestellt worden und bereits die sei auf Ablehnung gestoßen. Sollten die Pläne weiter verfolgt werden, müssten zusätzliche Kriterien beachtet werden: Wie sieht’s mit dem Rotmilan aus, welche Auswirkung könnte ein Bodendenkmal auf den möglichen Bau von Windkraftanlagen haben? Bissinger meldete sich noch mal zu Wort: „Es sind vier Räder geplant.“Dann verwies sie auf denkbare Konsequenzen, sollte es dazu kommen: „Das ist nicht mehr wohnenswert, unsere Grundstücke sind nur die Hälfte wert.“