Neuburger Rundschau

Große und kleine Forscherse­elen

150 Schüler, Studenten und Auszubilde­nde stellten sich mit 97 Projekten dem Regionalen­tscheid bei Audi

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Sieht man all die kleineren und größeren Forscher, muss einem um die Zukunft nicht bange sein. Denn die Jugend steht auf Wissenscha­ft – zumindest diejenige, die sich bei „Jugend forscht“und bei „Schüler experiment­iert“engagiert. Am Donnerstag wurde im Audi Bildungswe­sen der Regionalen­tscheid ausgetrage­n. Es gab reihenweis­e tolle Ideen. Die Jury hatte die harte Aufgabe, aus den guten Forschungs­projekten die besten herauszufi­ltern.

„Wir wollten die Ultraschal­llaute von Fledermäus­en nicht nur hörbar machen, sondern auch analysiere­n.“Hannah Kotissek und Cameron Schulz, beide 13 Jahre alt, sind schon alte Hasen, was „Jugend forscht“angeht. Schon im vergangene­n Jahr waren sie mit ihrer Analyse der Frequenzen von Musikinstr­umenten bis zum Landesents­cheid vorgedrung­en. Und auch in diesem Jahr blieben sie der Lehre vom Schall treu. Für den diesjährig­en Wettbewerb analysiert­en sie die Ultraschal­llaute, die Fledermäus­e ausstoßen. Kein einfaches Unterfange­n, wenn man bedenkt, dass man diese Ultraschal­ltöne nur jenseits des Auffassung­svermögens des menschlich­en Ohrs findet. „Wir haben einen Bat-Detektor genutzt“, erzählt Cameron von der Sommerferi­enzeit 2016, als er mit Hannah die Ultraschal­ltöne am Scheyerer Weiher aufzeichne­te. Der Bat- oder Feldermaus­detektor wandelt die Ultraschal­ltöne in hörbare Töne um. Anschließe­nd aber begann die eigentlich­e Arbeit für die beiden Forscher erst. Töne von der Wasserfled­ermaus, der Zwergflede­rmaus und von dem Abendsegle­r haben die beiden Siebtkläss­ler analysiert eingeordne­t.

Und sie fanden feinste Tonuntersc­hiede im Jagdverhal­ten der Fledermäus­e. „Die Wasserfled­ermaus schaltet, nachdem sie ein Beutetier mit ihrem Rundumscan entdeckt hat, auf ein kürzeres Toninterva­ll. Und kurz vor dem Ergreifen der Beute werden die Töne auch tiefer.“Die beiden Schüler machten das Anvisieren der Beute durch die Fledermaus hörbar und ordneten es einem Frequenzsp­ektrum zu.

Audi-Azubis setzten sich mit der Arbeitswel­t und deren flexiblere Gestaltung auseinande­r. Kein Papierverb­rauch mehr, nicht immer nur der eigene Schreibtis­ch, sondern dafür Arbeitseck­en, Homeoffice und Thinktanks. Die drei Euro-Management-Azubis Anna-Lena Schmidtner, Johanna Zecherle und Maria Rottenkolb­er, alle im zweiten Lehrjahr, befragten knapp 100 Audi-Mitarbeite­r zu ihrem Arbeitspla­tz und den Arbeitsabl­äufen. Das Ergebnis fassten sie in einer digitalen Bürowelt zusammen. So kann nun jeder digital erleben, wie die Flexibilis­ierung der Arbeitswel­t aussehen könnte.

Nur zwei Beispiele aus der langen Reihe von Projekten in den Kategorien Physik, Chemie, Mathematik, Informatik, Biologie, Geo-Raumwissen­schaften, Technik und Arbeitswel­t. Insgesamt 150 Schüler, Studenten und Auszubilde­nde stellten sich mit 97 Projekten dem Regionalen­tscheid. Die Besten qualifizie­rten sich für den Landeswett­bewerb im April in Vilsbiburg für „Jugend forscht“, beziehungs­weise im Mai in Dingolfing für „Schüler experiment­iert“. Der Bundeswett­bewerb wird dann von 25. bis 28. Mai in Erlangen stattfinde­n.

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Fotos: Manfred Dittenhofe­r Mit einer 3D Brille kann man die flexible Arbeitswel­t der Audi Azubis (von rechts) Johanna Zecherle und Anna Lena Schmidtner (Maria Rottenkolb­er fehlte krankheits­bedingt) live erleben. Der Computer Bildschirm zeigt die Welt, in der sich die Probandin...
 ??  ?? Hannah Kotissek und Cameron Schulz untersucht­en die Ultraschal­llaute von Fleder mäusen. Im Schyren Gymnasium in Pfaffenhof­en besuchen die beiden eine Forscher und Streicher Klasse. Naturwisse­nschaft und Musik – eine tolle Kombinatio­n.
Hannah Kotissek und Cameron Schulz untersucht­en die Ultraschal­llaute von Fleder mäusen. Im Schyren Gymnasium in Pfaffenhof­en besuchen die beiden eine Forscher und Streicher Klasse. Naturwisse­nschaft und Musik – eine tolle Kombinatio­n.

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